Spiele ohne Verfallsdatum – Dead Or Alive Xtreme Beachvolleyball (XBox) – Knackige Mädels, yeah!
Kommentare sind ausdrücklich erwünscht!
Da ich mein schönes Notebook meinem ehemaligen Arbeitgeber hinterlassen musste, bin ich gerade dabei die olle Kiste von „damals“ wieder herzurichten. Da die Festplatten doch etwas betagter und entsprechend klein sind, versuche ich gerade Wichtiges von Unwichtigem zu trennen und dabei auf alte Rezensionen gestoßen, die ich mal für eine bessere Hobbygamerseite geschrieben habe. Die Seite existiert zwar noch, aber seit 5 Jahren ist da nichts mehr aktualisiert worden, deswegen habe ich auch keine Hemmungen meine alten Texte quasi unverfälscht hier wieder einzustellen. Damit meine Kategorie „Knackige Mädels“ wieder etwas Futter bekommt fange ich mit dem ersten DOAX an.
Spätestens seit den olympischen Sommerspielen in Sydney ist Beachvolleyball in den erlauchten Kreis der ernst genommenen Sportarten aufgestiegen. Neben den schnellen Ballwechseln haben die athletischen Körper und natürlich die Partystimmung im Publikum dafür gesorgt, dass die Fangemeinde stetig größer wird. Tecmo ist auf diese Welle aufgesprungen und erfüllt damit den Wunsch vieler Dead or Alive Fans die Kämpferinnen neu und vor allem freizügiger zu präsentieren.
Urlaub All Inclusive
Nach einem witzig gemachten Intro geht es direkt auf die Insel. Dort wählt man ein Mädel als Spielfigur aus und stürzt sich in den wohl verdienten Strandurlaub. Am hoteleigenen Pool trifft man Lisa – die einzige neue Figur im DOA-Universum – die neben den anderen 6 Damen irgendwie in diese Nobelabsteige gelockt wurde. Nach einem kurzen, nicht interaktiven Gespräch hat man die Wahl sich die Insel zeigen zu lassen oder auf eigene Faust auf Erkundung zu gehen. So findet man schnell die Läden für Geschenke und Accessoires, sowie den Bademodenshop. Auch in virtuellen Welten wird Merchandise und Markenbewusstsein eben groß geschrieben. Je nach Spielverhalten kann man an diesem ersten Nachmittag das erste Match bestreiten, sofern man eine Spielpartnerin gefunden hat. Beachvolleyball ist nun mal ein Mannschaftssport, aber Vorsicht: die Damen sind launisch und können ein geformtes Team von einen Tag auf den anderen wieder verlassen. Aber selbst ohne Partnerin gibt es noch genügend auf der Insel zu tun. Tagsüber kann man das Minispiel „Pool-Hüpfen“ absolvieren, während abends das Spielcasino zum Geld verlieren einlädt. Auf diese Art und Weise verstreichen 14 virtuelle Tage bis der Urlaub endet und das Abschlussvideo über den Bildschirm läuft. Hier kann dann sofort die nächste Reise zur sportlichen Ertüchtigung beginnen. Man wähle eine Dame aus und schon beginnt der Urlaub von neuem, nur mit dem Unterschied, dass sämtliche erworbenen Items und Sympathien den jeweiligen Charakteren erhalten bleiben.
Baggern, zocken, einkaufen
Der Spielverlauf ist einfach gestrickt: verdiene Geld, um den Mädels Geschenke zu machen, halte sie mit weiteren Aufmerksamkeiten bei Laune und spiele mit deiner Partnerin so gut wie möglich Volleyball, um noch mehr Präsente überreichen zu können. Grundsätzlich ist DOAX also in drei Segmente aufzuteilen: Dating Simulation, Minispiele und Volleyball.
Betrachten wir uns den ersten Teil. Da ein Beach Volleyball Team stets aus 2 Personen besteht, muss zu allererst eine Spielpartnerin gefunden werden. Wie Frauen aber so sind denken sie gar nicht daran so ohne weiteres mit euch mitzukommen. Geschenke müssen her und die bekommt man in den besagten Shops. Dabei stellt sich schnell heraus, dass jede der Damen eigene Vorlieben und Abneigungen hat. Die jeweilige Gunst kann demnach nicht mit der Masse der Geschenke erkauft werden. Überreicht man statt einer funky Sonnenbrille einen knappen Bikini kann das Präsent schnell im Müll landen und die Beschenkte will nichts mehr von euch wissen, selbst wenn ihr später genau den Geschmack trefft. Hat man diese Hürde aber einmal überwunden und die Sympathien sind auf des Spielers Seite, steht dem ersten Match nichts mehr im Wege. Doch auch hier ist mit Vorsicht zu agieren. Werden Matches verloren oder schnappt ihr der Co-Spielerin während einer Partie zu oft den Ball weg ist die Verstimmung groß. Das resultiert dann oft darin, dass man bald wieder alleine auf weiter Flur ist und die Suche von Neuem beginnt. All das Shoppen befriedigt allerdings die Jäger und Sammler. Jedem Charakter steht eine Vielzahl von Bikinis, Badeanzügen und Zubehör zur Verfügung, die auch nach Spielende in der persönlichen Sammlung bleiben und beim nächsten Urlaub ausgewählt werden können. Vor allem die Strandbekleidung ist dabei interessant, da man den eigenen Charakter mit jedem erworbenen Teil ausstaffieren kann. Weil auch die Geschenke, die nicht im Müll landen in der Sammlung bleiben hat man langfristig eine Menge zu tun, bis jedes Item für jede Dame vorhanden ist. Und wenn man ehrlich ist: ein solches Spiel kauft man sich nicht, um die ausgefeilte Technik zu bewundern – je knapper die Bikinis, desto hübscher der Anblick.
So ganz nebenbei kann man natürlich auch Volleyball spielen. Die Partie geht über einen Spielsatz, bei dem man 7 Punkte erreichen muss. Ab einem Spielstand von 6:6 muss eine Punktedifferenz von 2 Punkten erzielt werden. Einem „ewigen Match“ wird allerdings auch entgegengewirkt, indem das Spiel spätestens dann gewonnen ist, wenn man den zehnten Punkt erlangt. Während eines Matches übernimmt man die Kontrolle der ausgewählten Spielerin. Neben dem Gegner ist somit auch der Teampartner CPU gesteuert. Für Annahme und Angriff ist jeweils eine Taste belegt, welche durch unterschiedlich starken Druck, der individuell konfiguriert werden kann, verschiedene Aktionen auslösen kann. Nimmt man beispielsweise einen Angriff mit starkem Druck an, veranlasst man die Partnerin sofort einen Angriff durchzuführen. Verfährt man genauso, wenn die Partnerin den Ball annimmt bekommt man selber den Ball zugespielt und muss entsprechend einen Angriff durchführen. Man muss sich quasi ständig mit der KI der Partnerin und der eigenen Spielvorstellung auseinandersetzen. Ohne das richtige Timing und ohne die exakte Kontrolle seines Teams ist es beinahe unmöglich ein siegreiches Spiel zu absolvieren. Anfangs fällt die Steuerung noch schwer, aber nach knapp einem Dutzend Matches hat man den Bogen raus. Störend ist allerdings die Kameraperspektive. Man hat eine sich ständig bewegende Seitenansicht, die das Abschätzen der Flugbahn des Balles erschweren kann. Es passiert des Öfteren, dass ein Ball nicht angenommen wird, weil man davon ausgeht er flöge direkt auf die Arme der Partnerin.
Die Minispiele bilden dagegen nur einen kleinen Teil von DOAX. Tagsüber kann man ein Hüpfspiel am Pool absolvieren, mit dem man ein paar Scheine verdient, aber mal abgesehen von der Freude hin und wieder mal ungeschickt ins Wasser zu fallen und ein Gefühl für den Tastendruck zu bekommen ist diese Veranstaltung schnell ausgelutscht. Abends kann man das sauer Verdiente im Kasino verballern. Zur Auswahl stehen Roulette, Black Jack, Poker und Slot-Automaten. Während Poker und Automat weitestgehend langweilig sind, kann Roulette ganz amüsant sein. Wie in der Realität ist dies allerdings auch nur eine passive Angelegenheit: Geld setzen, Kugel beobachten, Geld weg. Black Jack ist dagegen das einzige Spiel, bei dem man gerne ein paar Minuten verweilt. Dummerweise ist man auf diese Spiele angewiesen, da man ohne Partnerin nicht an Geld rankommt und ohne Geld gibt es keine neuen Bikinis oder andere Gimmicks und dem entsprechend keine neue Partnerin.
Wie es sich für ein solches Spiel gehört gibt es auch einen Multiplayer Modus. Hier geht es direkt auf das Spielfeld. Der zweite Spieler hat die Wahl gegen oder gemeinsam mit dem Freund anzutreten. Der Spielverlauf ist dabei identisch zu einem Match im Singleplayer Mode, inklusive der Möglichkeit das Outfit der Spielerinnen zu verändern. Es werden allerdings keine virtuellen Dollars erspielt, was eine anschließende Einkaufsrunde ausschließt.
Alloha
Wie zu erwarten bietet Tecmo Eyecandy vom Feinsten. Auch wenn man die Insel nicht Shenmue-like frei erkunden kann ist das tropische Ambiente gut getroffen. Die 4 Spielfelder bieten 3 unterschiedliche Strände und eine Dschungellichtung. Die Umgebung ist komplett animiert und verzichtet auf statische Bitmaps. Wem DOA3 grafisch gefallen hat wird hier sicher nicht enttäuscht werden. Besonders positiv fallen Details wie Tageszeit abhängige Lichtverhältnisse, Feuerschein auf einer tanzenden Figur, und schöne Lichtspiegelungen unter Wasser auf. Man hat sogar bedacht, dass der ständige Aufenthalt in sonniger Umgebung die Haut bräunt. Wer das besonders bzw. gar nicht mag kann seine Spielfigur mit Selbstbräuner oder Sunblocker eincremen lassen. Die 8 Damen können sich ebenfalls sehen lassen. Die Charaktermodelle sind nahezu ohne Ecken und Kanten und wirken vor allem bei ihren Freizeitaktivitäten, die uns als Zwischensequenzen präsentiert werden, sehr lebendig. Die Animationen während eines Matches wirken dagegen etwas hakelig, da man neben den normalen Spielbewegungen auch Animation wie Sand wegkicken oder Arm strecken eingebaut hat. Das trägt zwar zum Realismus bei, verliert aber während des Übergangs von Passivität auf Aktion an Wirkung.
Was wäre ein Tag am Strand ohne Meeresrauschen, Möwengekreisch und karibische Klänge? Die Soundkulisse versetzt den Spieler sofort in relaxte Urlaubsstimmung. Beim Soundtrack wurde ebenfalls auf dieses Ambiente geachtet: Songs von Christina Aguillera, den Spice Girls, Bob Marley und Reel Big Fish bis hin zu namenlosen Calypso- und Reggaesongs halten einige Ohrwürmer parat. Zudem wird die Funktion der XBox unterstützt eigene gespeicherte Soundtracks ins Spiel zu integrieren. So kann man sich jeden einzelnen DOAX Track anhören, aktivieren oder deaktivieren und entsprechend mit jedem einzelnen Song von der Harddisk verfahren. Bleibt zu erwähnen, dass man lediglich im Kasino mit Fahrstuhlmusik gequält wird, die nicht ausgeschaltet werden kann.
Fazit
Man könnte glauben Dead or Alive: Xtreme Beach Volleyball ist ein nettes Spiel für zwischendurch, aber es ist fesselnder, als es auf den ersten Blick wirkt. Das Spiel macht einfach Spaß, ohne große Ansprüche zu stellen. Die Hauptkaufgründe sind sicherlich die Grafik und die spärlich bekleideten Mädels. Während der jeweiligen Unterhaltung an unterschiedlichen Plätzen kann man die Schönheiten beim Baden, sich in der Sonne räkeln oder sonstigen Urlaubsaktivitäten beobachten. Man ist begierig, soviel Geld wie möglich zu verdienen, um seinen eigenen Charakter oder die anderen Mitspielerinnen mit neuen Accessoires und Bademoden ausstatten zu können. Der Volleyball-Teil macht ebenfalls Laune, wenn man die Steuerung einmal halbwegs raus hat. Hardcore Sportspieler vermissen die technischen und taktischen Finessen, die man in einer Volleyball-Simulation erwarten könnte, aber japanophile Spieler mit Sammelleidenschaft und Freude an Polygonschönheiten können bedenkenlos zugreifen. Je besser man spielt, desto knappere Bikinis können erworben werden, was den Wiederspielwert in die Höhe schraubt. Auch wenn eine Urlaubsrunde nach 2-3 Stunden abgeschlossen ist kann man durchaus 80-100 Stunden auf Zacks Insel verweilen und hat dennoch noch nicht alles (sprich: Badeanzüge) gesehen.
Hinterlasse eine Nachricht