Feb 17

Star Wars – Erben des Imperiums


Kommentare sind ausdrücklich erwünscht!

Da ja Disney nun das Lichtschwert in der Hand trägt und die langersehnte Episode 7 in Angriff genommen wird, gibt es zumindest für alle deutschsprachigen Fans Futter, um die Wartezeit zu versüßen. Als Vorlage dient der Roman „Heir to the Empire“ von Timothy Zahn aus dem Jahr 1992, der von vielen Fans als einzige legitime Fortsetzung der Saga gilt. Der Roman ist der erste einer Trilogie (oh Wunder!), hat aber wie die Filme eine mehr oder weniger in sich abgeschlossene Handlung. Das Hörspiel ist für die meisten Rollen mit den deutschen Synchronsprechern besetzt, was in den meisten Fällen auch nach über 30 Jahren noch gut funktioniert. Da das Hörspiel voll lizensiert ist gibt es obendrein alle Sounds und natürlich die Musik, die Star Wars ausmachen.

Fazit: ca. 4 Stunden exzellentes Kopfkino für alle Nerds, die mindestens einen Merchandiseartikel neben den Filmen zu Hause stehen haben 🙂 14 Euro für das komplette Paket als mp3 sind wirklich gut angelegt.

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Okt 31

Disney übernimmt die Macht


Kommentare sind ausdrücklich erwünscht!

Mittlerweile sind grob sieben Jahre verstrichen, seit Anakin Skywalker im Kino zu Darth Vader wurde. Es war der versöhnliche Schlussstrich unter der nicht ganz so beliebten zweiten Star Wars Trilogie, die ja eigentlich die erste ist und die letzte werden sollte. George Lucas hat es zwar nie kategorisch ausgeschlossen auch die Episoden 7-9 umzusetzen, hat aber doch recht deutlich gemacht, dass die Fans bis auf weiteres nicht darauf warten sollten. Stattdessen wurde der Klonkrieg in Serienform erzählt und erfreut sich zumindest bei den jüngeren Fans großer Beliebtheit. Doch heute kam die Meldung: Disney kauft Lucasfilm und will 2015 einen neuen Star Wars Film auf die Welt loslassen.

Zugegeben, im ersten Moment war ich geschockt, als ich die Schlagzeile „Mickey Mouse wird neuer Chef von Darth Vader“ gelesen habe. Kommen jetzt niedliche Filmchen mit Kuschelcharakter? Wird Star wars jetzt zum Mainstream? Bämm! Genau beim Mainstreamgedanken kam die Erkenntniskeule. Was ist mainstreamiger als Star Wars? Wer hat nicht schon mal was von Darth Vader oder Lichtschwertern gehört? Jedis sind schon lange und uneingeschränkt allgemeines Kulturgut, so wie es Entenhausen bereits seit Jahrzehnten ist. Dazu kommt, dass sich Lucasfilm und Disney ohnehin sehr nahe stehen. Disneyland besitzt nicht umsonst eine Indiana Jones Achterbahn und einen Star Wars Flugsimulator inklusive eines X-Wing Modells im Maßstab 1:1 vor der Tür. Wovor sollte man als Star Wars Fan – egal welcher Generation – also Angst haben?

Vor gar nichts! Disney ist schon lange nicht mehr die reine Kinderfilmschmiede mit Saubermanngehabe, wie es noch vor 30 Jahren der Fall war. Heute werden beste Filme wie „Pirates Of The Caribbean“ produziert, die zwar weitestgehend familientauglich sind, aber weit davon entfernt sind reine Kinderfilme zu sein. Gute Drehbücher, Schauspieler und Regisseure aus der ersten Reihe und (je nach Genre) Special Effects, die nicht nur von Industrial Light and Magic stammen, aber immer auf höchstem Niveau sind, gehören zu Disney großen Markenzeichen. Nimmt man noch die Filmstudios hinzu, die zum großen Mutterkonzern gehör(t)en, und für Action und Horror sorgen, kommt man auf eine stattliche Zahl an Blockbustern, die man möglicherweise nie bewusst als „Disneyfilm“ wahrgenommen hat.

„Aber es ist Star Wars und nicht irgendein beliebiges Franchise“ höre ich schon durch den Raum wabern. OK, aber sehen wir den Tatsachen ins Auge. Die jüngere Trilogie ist einfach nicht mehr das Gelbe von Ei, krankt sie doch in erster Linie an George Lucas Engstirnigkeit. Von Anfang an setzt er auf eine digital erzeugte Welt und lässt die Meinung der Fans, alles sähe unecht aus, nicht gelten, da gebaute Requisiten ja ebenso unecht wären. Zudem gab er bei keinem der neuen Filme die Regie aus der Hand. Hätte er es so gemacht, wie bei der ersten Trilogie, wäre mit seiner Regie für die jeweils erste Episode der Grundstein gelegt worden und bessere Regisseure hätten die Stafette für die folgenden Filme aufgenommen und weitergeführt. Ich bin fest davon überzeugt, dass eine bessere Regie zumindest eine bessere schauspielerische Leistung herausgekitzelt hätte. Vielen der Nebendarsteller merkt man an, dass sie keine Ahnung hatten, was sie da zu spielen hatten (da war ja nur Green Screen) und Natalie Portmann, die ganz bestimmt spielen kann, wäre mit der richtigen Führung eine glaubwürdige Amidala gewesen.

Worauf ich raus will? Disney kann aus Star Wars wieder etwas ganz Großes machen, etwas, das wieder jeder Fan lieben kann und die Diskussion um die Qualitäten der alten und neuen Trilogie ad acta legen lassen. George Lucas ist ja nicht aus dem Boot. Er wird schon dafür sorgen, dass sein Lebenswerk inhaltlich nicht zu einem Highschoolmusical verwurstet wird. Ich persönlich freue mich zumindest jetzt schon auf den ersten Trailer, in dem wieder das Surren eines aufflammenden Lichtschwerts zu hören ist und eine der unsterblichen Melodien von John Williams eingespielt wird. Ja, da bekomme ich jetzt schon eine Gänsehaut. Und eins ist Fakt. Egal wie die Meinung eines jeden Fans heute sein wird: Am Tag des Kinostarts werden alle vor den Sälen campieren und das Star Wars Fieber greift hemmungslos um sich.


Aug 15

Planet der Affen Prevolution – Würdig und faithful


Kommentare sind ausdrücklich erwünscht!

Wie übersetzt man „Faithful to the Original“? Faithful bedeutet so viel wie loyal, genau, treu, getreu, sinngetreu
gewissenhaft, treu ergeben oder vertrauensvoll und es war das Erste, was mir während des Abspanns von Planet der Affen – Prevolution in den Sinn kam. Wir alle kennen das Bild des zusammenbrechenden Charlton Heston, der beim Anblick der zerstörten Freiheitsstatue die längst verschwundene Menschheit verflucht. Auch wenn die fünf Kinofilme einen Atomkrieg als Grund für die Ausrottung suggerieren, wird an keiner Stelle explizit erklärt, was denn nun wirklich passiert ist und wie dadurch die Affen auf die nächste Evolutionsstufe kamen. Prevolution wagt einen neuen, an unsere Zeit angepassten Ansatz und auch wenn man sich mit der Handlung von den Ereignissen der Teile 3-5 entfernt, bleibt der Film trotzdem immer plausibel und passt einfach in die gesamte Geschichte. Es ist kein Reboot, es ist kein Remake, es ist eine Prevolution.

Ohne großartig zu spoilern ist die Geschichte recht schnell erzählt. Der ehrgeizige Wissenschaftler Wil Rodman arbeitet unerbittlich an einem Mittel gegen Alzheimer, um in erster Linie seinem Vater eine Heilung von dieser schweren Krankheit in Aussicht zu stellen. Bei seiner Forschung experimentiert er mit Schimpansen und schafft bald seinen großen Durchbruch. Sein Medikament regt die Neubildung von Gehirnzellen an und ist somit intelligenzsteigernd. Um das jüngste Tier, ein Neugeborenes eines Versuchstiers, vor der Einschläferung zu retten, nimmt er es kurzentschlossen mit nach Hause, tauft es „Cesar“ und sorgt ab sofort für ihn. Irgendwann ist aber auch die schönste Idylle vorrüber und Cesar wird in ein Schimpansengehege abgegeben, wo er lernt, dass man den Menschen nicht trauen kann und das seine Artgenossen auch außerhalb von Labors nicht gut behandelt werden. Er bricht aus, entwendet das mittlerweile weiterentwickelte Medikament und schart die erste Generation intelligenter Affen um sich, um der Menschheit zu entfliehen und in Frieden und Freiheit leben zu können.

Der Film strotzt nur so vor Anspielungen und Querverweisen. So ist Cesar beispielsweise der Name des Schimpansen, der als Sohn der getöteten zeitreisenden Affen Cornelius und Zira und einziger intelligente Affe auf der Erde, die Revolution gegen die Menschheit anführt. Ganz nebenbei startet eine Marsexpedition, die plötzlich im All verschwindet, wodurch die 2000 Jahre später widerkehrenden Astronauten erklärt werden. Der Orang-Utan, der Cesars erster Freund im Gehege wird, ist nach dem Schauspieler Maurice Evans benannt, der im Original den manipulativen Dr. Zaius spielt. Jeder mehr oder weniger Fan der Filme wird viel Spaß am Entdecken dieser kleiner Details haben.

Tricktechnisch mischt Planet der Affen – Prevolution ebenfalls weit oben mit. Der Gollum- und King Kong erfahrene Andy Serkis, mimt auch hier die Vorlage für den „nicht ganz menschlichen“ Charakter Cesar. Die Darstellung der Affen ist derartig gut gelungen, dass man oft nicht erkennt, ob es sich um echte Affen oder um CGI-Primaten handelt. Die überraschend gute Erzählweise, die vielen kleinen Details und die Spannung auf das „was ist denn nun wirklich passiert“ macht aus diesem Planet der Affen ein Kinoerlebnis, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Warum nur hat man sich nicht schon früher für diese Herangehensweise entschieden? Warum nur mussten wir das leidige Remake mit Mark Wahlberg ertragen? Egal, denn mit Prevolution ist alles wieder gut und das sogar „faithful to the Original“!

 


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