Im dritten Teil geht’s um den letzen und jüngsten Bigplayer auf dem Konsolenmarkt. Seit Microsoft mit seiner XBox zumindest den europäischen und amerikanischen Spieler begeistern konnte, sind nun ca. 8 Jahre vergangen. Auch wenn die Playstation 2 nie gefährdert war, konnte man zumindest mit Nintendos Gamecube weitestgehend gleich ziehen. Mit der 2005 erschienenen XBox 360 kämpft man nun in vorderster Reihe um die Gunst der Käufer und liefert sich mit der Playstation 3 ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
Live goes Wii
Den Verantwortlichen von Microsoft schien es aber zu stinken, dass Nintendos Wii trotz späterem Erscheinen die größten Marktanteile sichern konnte. Schnell wurden dem Onlinedienst Live einige kleine Features wie Avatare und darauf basierende Party- und Community-Spiele spendiert, die sehr dem Grundkonzept der Wii ähnelten, nur eben ohne Fuchteleinlagen. Da dies, neben kleinen Nebeneinnahmen durch Avatarzubehör, keinen Fortschritt brachte, ging es offensichtlich zurück ans Zeichenbrett.
Der Plan war eigentlich nicht soo schlecht, da Kinect einen anderen Ansatz als die Wii verfolgte. Der Spieler benutzt keinen Controller mehr und steuert Spiele direkt per Sprach- und Bewegungskommandos. Durch eine hochauflösende Kamera sollten nicht nur grobe Bewegungen, sondern auch Mimik, komplexe Handzeichen und (registrierte) Gesichter erkannt werden. Kinect soll dabei nicht nur ein reiner Spielecontroller sein, sondern auch die komplette Kontrolle über die Konsole ermöglichen. Sprach- und Bewegungsbedienung a lá „Star Trek“ oder „Earth: Final Conflict“ schienen auf einmal kein SciFi mehr zu sein. Die Marketingmaschinerie deutete sogar an, man könne Produkte wie Getränke und Knabbereien, sowie Möbelmarken und andere Details im Zimmer des Spielers identifizieren, was dem Ganzen einen gruseligen Touch gab.
Microsoft rudert zurück
Dann die Ernüchterung: keine hochauflösende Kamera, keine Detailerkennung, kein High Tech. Andere Komponennten wurden vereinfacht und verbilligt und der General Manager für Kinect rudert beretis vorsichtig weg von der Wundermaschine hin zum Casualmarkt. Microsoft scheint sich mit seinen Ambitionen übernommen zu haben und diverse Äußerungen aus den Reihen Microsofts deuten darauf hin, dass dieses Projekt bereits als Verlustgeschäft abgeschrieben wurde und nun simple Schadensbegrenzung betrieben wird. Vielleicht hat BigM den Schuss doch noch gehört und nimmt sich nun doch lieber den Corespieler zur Brust.
Im Herbst erscheint Kinect in Deutschland, die ersten Spiele können bereits auf diversen Messen getestet werden. Ob die Spiele etwas taugen und ob der Nachschub gewährleistet bleibt, ist dabei die große Frage. Das Hauptzugpferd wird dabei wohl Fable 3 werden, welches wohl extra auf Kinect zugeschnitten wurde, aber die Masse der Startsoftware bildet fuchteltypisch eine Armada aus Sport- und Casualgames.
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