Wenn man mal stramme 40 Lebensjahre hinter sich gebracht hat, sammelt sich ’ne ganz Menge an. In meinem Fall sind das unter anderem viele Konsolen und Videospiele, die ich zum Teil auch heute noch gerne anpacke und spiele, und wenn es nur um eine Runde „Nostalgie kiffen“ geht. Das Blöde war bisher nur, dass man sich für ein einsames Ründchen in das kühle Spielzimmer mit dem alten Röhrenfernseher zurückziehen musste. Alte Konsolen laufen nun mal am Besten auf alten Röhren, denn angeschlossen an einem modernen Flatscreen wird die Nostalgietripp schnell zum Horrortripp. Mieses Upscaling (wenn überhaupt), Grafikfragmente und schwankender Ton sind dabei die größten Ärgernisse. Davon mal abgesehen hab‘ ich selten Lust die entsprechende Konsole 2 Etagen durch die Bude zu schleppen, freie Steckdosen zu suchen und mich dann noch über die miese Qualität zu ärgern.
Das Problem wurde jetzt zumindest teilweise gelöst, denn die Firma Hyperkin hat mit der Konsole Retron 5 ein Gerät geschaffen, mit dem man NES, SNES, Megadrive, GBA und Gameboy Games über HDMI auf der Wohnzimmerkiste spielen kann. Dabei kann man nicht nur diverse Grafikfilter zum Aufhübschen aktivieren, man kann jederzeit speichern, man kann zwischen 50Hz und 60Hz wechseln und sogar beliebige Importe spielen. Darüber hinaus können Spiele über ein Patchsystem vorrübergehend modifiziert werden, wodurch Fanübersetzungen oder Cheats möglich werden. Über einen Umweg kann man sogar Roms spielen, auch wenn dies keine offizielle Funktion ist – aber wer fragt da schon nach 😉 Der mitgelieferte Wireless Controller ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber wer will kann auch die originalen Sega- oder Nintendo-Controller anschließen.
Ein tolles Teil! Endlich kann ich Super Castlevania IV oder Sonic 3 wieder in voller Pracht von der Couch aus auf meinen 51″ daddeln. Optisch sieht das Retron 5 zwar wie ein Plastikbomber aus, aber es macht genau das, wofür es gebaut wurde. Das bedeutet auch, dass es keine Online-Funktionen, Movieplayer oder sonstigen Schnickschnack gibt. Einschalten, Spiel einstecken, loslegen – ganz so wie früher (und ganz ohne Lüfter). So erscheinen die alten Lieblingsspiele in völlig neuem Glanz und bei den nächsten Flohmarktbesuchen lohnt sich wieder der Blick auf die „ollen Kamellen“.
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