Aug 8

Back To The Future – Mein Videospieljahr 2011


Kommentare sind ausdrücklich erwünscht!

Als 1985 der Film Zurück in die Zukunft in die Kinos kam, hat wohl niemand mit einem derartigen Erfolg gerechnet. Michael J. Fox war für die Familienserie Family Ties bei Dreharbeiten in Europa und auch führende Mitarbeiter der Produktion waren während der rollenden Erfolgswelle eigentlich schon in anderen Projekten eingebunden. Heute ist der Film Kult und Basis einer großen Fangemeinde, die sich auch nach 25 Jahren in ein Kino setzt, um die Trilogie in einem Rutsch zu gucken. Teil dieser Fangemeinde sind wohl auch die Mitarbeiter von TellTaleGames, die es in diesem Jahr geschafft haben die Geschichte von Marty, Doc Brown und dem Delorean als Spiel würdig fortzsetzen. Ab hier erfolgt das Lesen auf eigene Gefahr! Ich werde zwar versuchen Spoiler so gut wie möglich zu vermeiden, aber so ganz ohne wird es einfach nicht funktionieren.

Outatime

Das Spiel beginnt nach einer wunderbaren Einleitung sechs Monate nach der letzten Zeitreise. Wir erinnern uns: Marty ist zurück im Jahr 1985, der Delorean ist zerstört und Doc Brown samt Famile reist mit seiner fliegenden Lokomotive buchstäblich durch die Weltgeschichte. Da Doc seitdem nicht wieder im Hill Valley von 1985 aufgetaucht ist und als vermisst gilt, muss sein Hab und Gut verkauft werden, um seine auflaufenden Schulden tilgen zu können. Marty ist von der Idee nicht gerade begeistert und versucht wenigstens ein paar kleine Erinnerungsstücke für sich zu sichern. Es folgen nostalgische Momente mit der Miniatur von Hill Valley (natürlich nicht maßstabgetreu und es gab noch immer keine Zeit es anzumalen), dem Großverstärker und der Hunderfuttermaschine. Nach einer Auseinandersetzung mit Biff sichert sich Marty das „heilige“ Notizbuch, in dem sämtliche Daten zum Fluxkompensator niedergeschrieben sind, es gibt einen Knall und ein Delorean steht vor der Tür. Drinnen sitzt nicht Doc, sondern nur sein geliebter Hund Einstein. Dank defekter Zeitleitung ist nicht klar, woher bzw. von wann die Zeitmaschine zurückgekommen ist. Was folgt ist klar: Marty versucht herauszufinden, was passiert ist und versucht Doc zu helfen.

Heavy

In insgesamt fünf Episoden reist Marty durch die Zeit und trifft dabei unter anderem auf seinen Großvater, den Teenager Brown und diversen Ablegern der Tannenfamilie. Der größte Teil der Geschichte findet in den 30er Jahren zur Zeit der Prohibition statt, wodurch Zurück in die Zukunft eine weitere, unverbrauchte Zeitebene spendiert bekommt. Sämtliche Episoden sind gespickt mit Filmzitaten, Anspielungen auf die eigene Vorlage und versteckter Gags. Beispiele gewünscht? Teenager Brown benötigt für eines seiner Geräte eine Energiequelle, die 1,21 Kilowatt leistet. Auf den Stadtplatz findet man unter anderem die Anwaltskanzlei „Gale & Zemeckis“ und die Tannens scheinen in jeder Zeit irgendwann mal im Mist zu landen. Natürlich ist eine entscheidende Komponennte nicht vergessen worden. Während des gesamten Spiels hört man die Musik des Originalsoundtracks. Das beinhaltet sowohl das bombastische Orchester, als auch die guten, alten Huey Lewis & The News.

Als Fan hat man also von der ersten Minute an ein Lächeln im Gesicht. Daher verzeiht man auch kleinere technische Macken, die das Spiel leider mit sich bringt. Zum einen gibt es hin und wieder recht lange Ladezeiten zwischen zwei Spielabschnitten, zum anderen kommt es immer wieder mal zu kurzen Aussetzern und Sprüngen in der Synchronisation – in meinen Augen ein typischer Telltale Fehler, der auch bei Sam & Max immer wieder auftrat.


Offizieller Trailer zu „Back To The Future – The Game“

88 miles per hour

Back To The Future ist ein waschechtes Point & Click Adventure. Man steuert Marty, lässt ihn mit Passanten sprechen oder Gegenstände aufsammeln und verwenden. Der leicht charikative Comicstil ist ein geschickter Handgriff, um sich zum einen etwas von den Filmen abzugrenzen und zum anderen die Protagonisten „greifbarer“ zu machen. Adventureveteranen dürften sich ein wenig am geringen Schwierigkeitsgrad stören. Die meisten Rätsel erfordern nur ein wenig des Ausprobierens und sollte man eine niedrige Frustschwelle haben, kann man sich jederzeit an die Ingame-Hilfe wenden. Das trübt dann ein wenig den Spielspaß und drückt bei übermäßiger Benutzung natürlich die Spielzeit, aber es hilft die Geschichte mit gutem Tempo weiterzuführen. Fasst man alle Fünf Episoden zusammen und lässt man die Finger von der Hilfe, dürfte man ungefähr 10-15 Stunden beschäftigt sein.

Ich empfehle übrigens dringend das Spiel auf Englisch zu spielen. Doc Brown wird von Christopher Lloyd höchstpersönlich gesprochen und Marty’s Stimme ist zumindest verdammt nah an Michael J. Fox junger Stimme dran. Letzterer hat übrigens auch einen Auftritt und intoniert – natürlich – einen McFly. Als finale Hommage wurde dieser McFly auch als gealterte 2011-Version von Michael J. Fox gestaltet und erteilt dem Spiel den letzten Ritterschlag. Als Fan der Filme kommt man am Spiel Back To The Future einfach nicht vorbei und auch die, die es noch werden wollen, sollten sich zumindest die erste Episode kostenlos runterladen. Ein gewissen Maß an „Ich kann den Film auswendig“ ist allerdings wichtig, um den Spielspaß auf 100% zu schrauben.


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