Apr. 23

Vor exakt 500 Tagen habe ich mich bei Last.fm registriert und damit der Musikindustrie erlaubt meine Hörgewohnheiten auszuwerten.

500 Tage. Das sind 71 Wochen und 3 Tage, oder 12000 Stunden, oder 720000 Minuten, oder 43200000 Sekunden. In dieser Zeit hätte Phileas Fogg die Welt ganz bequem 6 mal umrundet oder leben ambitionierte Wissenschaftler in einem „Reise zum Mars“-Simulator ohne physichen Kontakt zur Außenwelt.

Die Statistik ist etwas verfälscht, da ich meine Musik nur dann scrobble, wenn ich über meinen Rechner höre oder eben Last.fm direkt laufen lasse. Musik über meine Anlage, mein Autoradio oder mein Handy, welches noch immer kein Smartphone ist, fallen komplett raus. Was habe ich also in 500 Tagen über meinen Rechner gehört? In dieser Zeit habe ich 19961 Songs laufen lassen, was ungefähr 281 Titel pro Woche entspricht. Zählt man alle einzelnen Songs, die auch über LastFM zur Verfügung stehen, mit, verteilt sich das Gehörte auf 1535 verschiedene Alben.

Knackige Mädels und alte Säcke

Der meist gehörte Song, während ich online war, ist The Kill von 30 Seconds To Mars. Diesen Song habe ich durch Guitar Hero kennengelernt und finde ihn absolut grandios.


30 Seconds To Mars : The Kill von IRONMADMAN

Die meist gehörte Band ist Queen, was mich nicht wirklich wundert. Schließlich war ich schon zu Freddies Lebzeiten ein großer Fan, was wohl schon in den frühen 80ern mit dem Film Flash Gordon angefangen hat. Ich bedauere bis heute, dass ich kein Konzert miterleben durfte.


Queen – Don’t stop me now

Die meist gehörte Künstlerin ist Christina Aguilera, was mich schon etwas mehr erstaunt. Ich finde sie zwar klasse, aber dass ich sie so oft höre weiß ich erst durch LastFM. Mein beliebtester deutschsprachiger Künstler ist zu meiner Schande die kölsche Band Höhner, was nicht zuletzt daran liegt, dass ich dieses Jahr zu Karneval arbeiten musste und ich aus purem Frust die entsprechnde Musik hab laufen lassen. Mein beliebtester Künstler in einer Sprache, die ich nicht verstehe, ist die süße Französin Alizée. Jawohl, süß! Wer es nicht glaubt sollte sich den Clip angucken. Jeder, der meine Meinung nicht teilt ist entweder schwul, blind oder meine Frau! 😉

Alizee – Jen ai marre von Clipfish

Was haben wir noch? Mein beliebtester Einzelkünstler ist Robbie Williams, auch wenn sich meine Begeisterung für ihn in letzter Zeit etwas in Grenzen hält. Mein Favorit unter den Metal-Bands ist Blind Guardian, dicht gefolgt von Iron Maiden – Old School Metal Rules! Eine Band, die es in den vergangenen 500 Tagen in meine Top10 geschafft hat, darf ich allerdings nicht unterschlagen, denn ohne Last.fm wäre ich nie auf sie aufmerksam geworden: Flogging Molly macht geradliniegen Bostoner Irish Folk Rock und steht auf meiner Beliebtheitsskala insgesamt auf Platz 3.


Flogging Molly – Devils Dance Floor

Soviel zu den Bands und Künstlern, kommen wir jetzt zu den Genres und Alben. Mein meist genutzter Tag ist Rock, dicht gefolgt von Alternative und Female Vocalist. Mein meist gehörtes Album war tatsächlich Bionic von Christina Aguilera, das Pendent bei den Soundtracks war Tron Legacy von Daft Punk, ebenfalls eine Überraschung, da es Daft Punkt allein mit diesem Album geschafft hat sich in meine Künstler-Top10 zu mogeln.


Christina Aguilera mit „Woohoo“ – schlechter Videoschnitt, aber geiler Song

Mein Last.fm Fazit – wenig Erschreckendes

Ich bleibe dem Service treu! Es ist zwar schade, dass man nur noch ganz wenige Songs auf Klick komplett hören kann, aber durch die Genre-, Künstler- und andere persönlichen Streams höre ich immer wieder neue Sachen, auf die ich sonst niemals aufmerksam geworden wäre. Ich habe in den letzten 500 Tagen auf jeden Fall wesentlich mehr Musik gekauft, als in den vorherigen 5 Jahren. Ich bin froh, dass ich mich trotz meines Alters noch auf neue Stilrichtungen und Künstler einlassen kann.

Und weil es eben im Clip so schön war und knackige Mädels in diesem Blog immer gern gesehene Gäste sind… 😉

 


März 8

Mein Videospieljahr 2011 – The Saboteur


Kommentare sind ausdrücklich erwünscht!

Eine offene Welt wie in GTA, ein kletternder Protagonist wie in Assassins Creed und ein realistisches, von Nazis besetzten Paris sind die Zutaten für dieses kleine Schmuckstück, welches den schlichten Namen The Saboteur trägt.

Der irische Rennfahrer Sean wird 1940 in Saarbrücken vom Nazioffizier Dierker um seinen Sieg betrogen. Um Dierker wiederum eins Auszuwischen zerstört Sean gemeinsam mit seinem besten Freund und Quasibruder Jules das Siegerfahrzeug. Doch der vermeintlich kleine Streich rächt sich gewaltig. Beide Männer werden gefangen genommen, verhört und gefoltert. Als Jules vor Seans Augen exekutiert wird sieht Sean rot. Er entkommt irgendwie und schwört Rache an Dierker. Ihn verschlägt es nach Paris, wo er schnell mit der Resistance in Kontakt kommt und als Auftragssaboteur angeheuert wird.

Rachefeldzug zwischen Sex und Sabotage

Die besetzte Hauptstadt Frankreichs ist nun Seans Spielplatz. Ausgehend vom jeweils nächsten Stützpunkt des Widerstands, welches sich anfangs noch im Hinterzimmer eines Bordells gegenüber des Moulin Rouge befindet, schnappt man sich das nächste Auto und fährt zu den einzelnen Missionen. Dazu stehen diverse zeitgenössische Karossen zur Verfügung. Sobald man am Steuer sitzt hört man Chansons oder jazzige Melodien, die zwar nicht unbedingt aus den 40er Jahren stammen, aber dennoch wunderbar zu Stimmung passen. So hört man unter anderem Ella Fitzgerald oder das grandiose „Feeling Good“ von Nina Simone, welches jüngst erst durch Michael Bublé wieder bekannt wurde. Die Missionen sind vielfältig und können oft auf verschiedene Art und Weise gelöst werden. Man darf als Scharfschütze agieren und einen Verräter niederstrecken, während er von einem Priester identifiziert wird, man muss ein gigantisches Geschütz im Herzen einer befestigten Anlage zerstören oder einfach nur ein Autorennen gewinnen. Während bei den Rennen natürlich nur der Bleifuss zählt, können fast alle übrigen Missionen mit viel Taktik oder mächtig viel Badabumm angegangen werden. Manchmal bietet es sich an einen Nazi zu meucheln, seine Uniform anzulegen und vorsichtig von Stealthkill zu Stealthkill zu schleichen, um einen frühen Basisalarm zu vermeiden. Man will nicht in einer befestigten Anlage der deutschen Besatzer stecken, wenn man selbst in Zivil und Flagranti erwischt wird. Es kann auch Sinn machen Späh-, Geschütz- und Scharfschützentürme im näheren Umkreis zu zerstören, bevor man die eigentlich Aufgabe in Angriff nimmt. Es macht sich selten gut irgendwo über ein Dachfenster einzusteigen, wenn man von der anderen Straßenseite auf’s Korn genommen wird. Aber wem das alles zu viel ist packt seine stärksten Wummen ein und schießt sich den Weg frei, auch wenn das nicht immer die einfachste Lösung ist. Zwischen den Hauptquests gibt es jede Menge guter Cutscenes mit knackigen Mädels, schnellen Autos, fiesen Nazis und „Er war wie ein Bruder für mich“ Dialogen.

Knackige Mädels in The Saboteur

Uns bleibt immer noch Paris

Klappert man nur die Hauptmissionen ab wäre man wahrscheinlich schnell mit „The Saboteur“ fertig, aber wenn man schon mal in Paris ist, will man doch auch etwas unternehmen, oder? Immer mit einem Sprengstoffvorrat ausgerüstet läuft oder fährt man also durch die Straßen von Paris, klettert auf die Kirche von Mont Martre, rettet Bürger vor der Exekution auf offener Straße und jagt so ziemlich jede Nazi-Installation in die Luft, der man über den Weg läuft. Dazu ist man oft als Fassadenkletterer unterwegs, da die meisten Installationen auf Dächern und in Hinterhöfen zu finden sind. Leider spielen sich die Kletterabschnitte nicht so flüssig wie in einem Assassins Creed, aber Sean ist auch kein ausgebildeter Meuchler, sondern nur ein irischer Rennfahrer mit Rachedurst. Neben diesen Freeplayoptionen – man kann soviele Sachen zerstören, wie man will bzw. ein Stadtteil hergibt – gibt es auch einige Nebenaufgaben, die der Handlung etwas Tiefe verleihen und hin und wieder auch nicht mit Humor geizen. Gibt man sich dem Freeplay und den Sidequests hin ist man gut und gerne 50 und mehr Stunden beschäftigt, vor allem wenn man den Ehrgeiz entwickelt einzelne Stadtteile vollständig von Nazistellungen zu säubern.

Immer wieder gerne

Mir hat „The Saboteur“ ne Menge Spaß gemacht, was nicht zuletzt an der grandiosen (englischen) Sprachausgabe liegt. Sean wird von Robin Atkin Downes gesprochen, der den irischen Dialekt und jeden wunderbaren blumigen Fluch nahezu perfekt rüberbringt. Die Grafik ist absolut in Ordnung und gerade die begehbaren/erklimmbaren Sehenswürdigkeiten wie der Triumpfbogen oder der Eifelturm machen viel vom ganz eigenen Charme des Spiels aus. Ich werde ganz sicher nochmal nach Paris gehen und schauen, ob ich nicht noch ein paar Panzer klauen und ein paar Generäle snipern kann.

Zum Schluss gibt es noch meine kleine Statistik, die ich ab sofort nur noch pro Spiel anlege, da mir die bisherige Tabelle zu unübersichtlich wurde:

System Preis GamerScore Spielzeit
XBox 360 12,87 € 800 42 Stunden

 


Feb. 14

Jau, die Überschrift ist jetzt doch mehrdeutiger, als ich mir das eigentlich gedacht habe, aber wie bei allem anderen gilt auch bei mir: Sex sells – je doppeldeutiger, desto besser! Der Gedanke zu diesem Eintrag kam mir letzten Freitag, als ich gegen einen Freund ein paar Runden Soul Calibur IV gezockt (und ordentlich verloren) habe. Bei der zufälligen Figurenwahl trat ich öfter einmal mit der vollbusigen Sophitita an und kassierte von meiner Herzdame ein recht geringschätziges „Ah ja!“. Da ich das irgendwie immer höre, sobald ein knackiges Mädel aus Polygonen auf dem Bildschirm erscheint, sehe ich mich mittlerweile doch genötigt mal zu erklären, warum ich lieber mit knackigen Mädels antrete, als irgendwelchen Kerlen den Vorzug zu geben.

Erstens und offensichtlichst: Ich bin ein Kerl, hetereo, mittelalt, Kindskopf! Ausrufezeichen. Punkt. Als solcher wähle ich meinen Bildschirmbegleiter natürlich nach der Optik aus, da wir mindestens 20 bis 30 Stunden miteinander verbringen werden. Da ist es doch selbstverständlich, dass ich lieber permanent die hinteren Rundungen eines weiblichen Wesens vor Augen habe, als ständig irgendeine Muskelmaschine anzustarren.

Zweitens: Mädels passen in der Regel besser zu meinem Spielstil. Bei Beat ‚em Ups oder Brawlern sind sie meistens die schnellen und beweglichen Charaktere, mit denen man zwar kein schnelles KO hinbekommt, wohl aber die meisten menschlichen Gegner durch ständiges Ausweichen zur Weisßglut bringen kann. In Rollenspielen liegen in der Regel gute diplomatische Grundfähigkeiten vor, die viele Aufgaben mit geschickter Quatscherei statt brachialer Gewalt lösen. Dazu kommen gerne noch zusätzliche Handlungsoptionen, die Männern vorenthalten bleiben. Gerade in Rollenspielen kann man als Frau die eine oder andere Romanze auch mit gleichgeschlechtlichen Partnern beginnen, was in einem Spiel doch mehr Spaß macht, als die klassische Mann-Frau-Geschichte (HALLLLLOOO, Punkt 1: Kerl!). Mit Männern geht das meistens nicht. Skandalös!


Rumble Roses XX mit ganz klarer Zielgruppe

Drittens: Viele Spiele lassen sich nur noch mit Frauen steuern. Ist doch eine Wahl vorhanden greift natürlich wieder Punkt 1, aber was soll man schon ausrichten, wenn man gar nicht erst mit Testosteron spielen darf? Manche Spiele machen eben keinen Spaß, wenn Kerle dabei sind. Schonmal virtuelle Badehosen für Beachvolleyballer eingekauft? Natürlich nicht, weil Badanzüge (an Frauen) einfach besser aussehen und man dort viel mehr Spielraum im Design hat. Und wer Spielserien wie WWE vs. RAW satt hat kann immerhin noch eine Runde Rumble Roses spielen und die Gegner mit einem schamvollen Piledriver auf die Matte schicken. So wird nebenbei die Marktlücke für Wrestlingmuffel wie mich geschlossen.

Viertens: Es ist ein Stück Popkultur. Spätestens seit Lara Croft ist das knackige Mädel als starke Frau im Videospiel fest etabliert, aber auch vor einem Vierteljahrhundert standen Frauen im Mittelpunkt diverser Spiele. Chun Li war beispielsweise lange die einzige Kämpferin bei Street Fighter II, aber neben Ken und Ryo auch die beliebteste Figur überhaupt. Auch nach diversen Neuauflagen und Erweiterungen, bei denen auch weitere Mädels in den Kreis der Kämpfer aufgenommen wurden, war Chun Li nicht mehr wegzudenken. Bis heute gibt es unzählige Kostüme, Poster und Figuren, die die Chinesin mit dem blauen Mini und den Spikearmbändern darstellen. Wer seiner Zeit den Shooter Metroid gespielt hat, erlebte am Ende des Spiels eine Überraschung, als der toughe Kämpfer in Vollrüstung den Helm abnahm und die langhaarige Samus Aran zum Vorschein kam.

Solange ich also die Wahl habe, spiele ich das knackige Mädel anstatt des muskulösen Recken. Das ist nicht sexistisch, es ist nicht erniedrigend und wenn ich dafür weiterhin geringschätzige „Ah ja!s“ kassieren muss, ist das eben so. Und wenn wir mal ehrlich sind sähe ein Spiel wie Space Channel 5 sehr albern aus, wenn man statt der langbeinigen Ulala einen tanzenden Hänfling steuern würde. So ganz nebenbei bemerkt: Mein Commander Sheppard ist seit der ersten Spielminute eine Frau. Tough, Gutmensch mit dünnem Geduldsfaden und grundsätzlich bisexuell 😉


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