März 12

Gibt es sie noch? Mein Videospieljahr 2013


Kommentare sind ausdrücklich erwünscht!

Wo sind sie hin, die richtig guten und süchtig machenden Spiele? Spiele, bei denen man länger als eine Stunde am Stück spielt und man nur ausschaltet, weil man zu müde ist oder der Fernseher geräumt werden muss. Spiele, bei denen man sich schon während der Fahrt nach Hause darauf freut wieder ein Stück weiter zu spielen?

Ich unke ja schon seit geraumer Zeit, dass es mit der Games-Industrie den Berg runter geht. Der Markt wird größer, die Entwicklungen werden teurer und zunehmend gewinnoptimiert, und die Käuferschichten werden stetig breiter. Irgendwie nähern sich dadurch die Spiele immer weiter an und mir als Spieler seit über drei Jahrzehnten fehlt allmählich die Lust überhaupt noch Zeit oder Geld zu investieren. Der aktuelle Stand erinnert mich sehr an die Mitte der 90er Jahre, als fast jedes Spiel irgendeine Jump ’n‘ Run Variation war und im Grunde jedes Spiel austauschbar war. Was früher das obligatorische Schnee-Level war ist heute das Feature Laufen-Deckung-Schießen. Alles sieht toll aus und hört sich noch besser ab, aber was nützt das, wenn die Spiele an sich nur noch anöden?

Auch die bisher bekannten Features der PS4 schrecken mich eher ab, als dass ich mich drauf freue. Social Media, Streaming Video und eventuell die totale und den Publishern überlassene Kundenbindung. Da kommt der altmodische Singleplayer einfach nicht mit klar. Ich twittere zwar gerne und bin auch gelegentlich auf Facebook, aber ich habe kein Interesse daran meinen Spielfortschritt live zu verbreiten, wobei ich so ganz nebenher sicher bin, dass dieser (also mein) Fortschritt auch niemanden interessieren dürfte.

Was gerade übrig bleibt ist ein Gamer, der viel Kleinscheiss auf dem Smartphone zockt oder sich seine bisherige Sammlung zu Gemüte führt und im Grunde nur darauf wartet, dass doch mal wieder ein „geiles Spiel“ erscheint. Oder bin mittlerweile tatsächlich zu alt zum Spielen? Mein Videospieljahr 2013 ist bisher zumindest noch keines.


Feb. 8

NextGen – Kauf‘ ich nicht, oder doch? Ach, was soll’s!


Kommentare sind ausdrücklich erwünscht!

Ich war die letzten Wochen etwas ruhiger, was hauptsächlich an akut fehlender Schreiblust lag. Die mehr oder weniger aktuellen Ankündigungen zur nächsten Konsolengeneration und die Reaktionen darauf lassen mich allerdings wieder in die Tasten greifen. Lassen wir mal die Hardware-Specs außen vor, da diese in einem Jahr ohnehin wieder veraltet sind und schauen wir auf die Gerüchte, die um die „Nutzungsbedingungen“ verbreitet werden. Da soll die nächste XBox eine permanente Onlineverbindung vorraussetzen, um überhaupt betrieben werden zu können und die nächste Playstation bindet Spiele direkt an ein Userprofil – Riesenaufschrei in der Community: „Geht ja gar nicht!“, „Wenn die damit anfangen, kaufe ich mir keine Konsole mehr!“, „Boykott, Boykott, Boykott!“. Da frage ich mich: „Was soll der Lärm?“. Die reine Onlineanbindung ist sicher kein Problem, da der durchschnittliche Zocker heute ohnehin mit mehr als einem Gerät mehr oder weniger ständig online ist. Wo kommen denn die regelmäßigen Statusupdates und Achieventstatistiken her? Die Sache mit dem Userprofil ist für den Standard-Gamer sicher auch uninteressant, da er nicht wie unsereins in JP- oder US-Shops nach neuem Spielefutter sucht, was nur für Userprofile mit passener Nationalität möglich ist.

Keine Chance für Spieler?

Beim zweiten Hinschauen merkt man allerdings, dass mehr als nur das Abgreifen von Statistiken hinter diesem neuen „Feature“ steckt. Man will dem Gebrauchtspiele-Markt an den Kragen. Spiele würden so automatisch für einen User registriert und wären für andere Spieler nicht mehr zu gebrauchen. In Reaktion auf diese Gerüchte ist direkt mal der Aktienkurs der GameStop-Handelskette eingeknickt, da hier der An- und Verkauf gebrauchter Spiele als Teil des Geschäftsmodells bedroht ist. Weiter gesponnen würde es auch keine Leihspiele mehr geben können, was nicht nur verschiedene Verleihhäuser bedrohen würde, sondern rückwirkend auch den Werbeeffekt für diverse Spiele schlicht eliminieren würde. Würde sich das Gerücht also bewahrheiten, würde das Spielen wieder um einiges teurer werden, da gebrauchte Schnäppchen wegfallen, der steigende Werbeaufwand preislich auf die Software aufgeschlagen werden müsste und durch die Verteuerung wieder weniger Einheiten abgesetzt werden könnten. Fortführend können wir uns dann auf TripleA-Einheitsbrei-Titel freuen, weil die hohen Kosten ja nur mit dem Mainstream aufgefangen werden könnten. Abweichende Genre-Perlen würden immer seltener werden.

Ich hab Sand in den Ohren

Und was wird passieren? Die Kisten werden gekauft, und zwar nicht zu knapp. Anfangs wird’s wohl – wie immer – für die meisten Kunden noch zu teuer sein, aber die Preisschraube wird reagieren und binnen eines Jahres hat man ein Preisniveau erreicht, mit dem man sich arrangieren kann. Dann gilt die Vogelstrauß-Taktik: „So schlimm ist die Onlineanbindung doch gar nicht“, „Ich kaufe mir sowieso nur neue Spiele“, „Importiert sind die Spiele sowieso um einiges günstiger“ und „Das sind doch Superspiele“. Vergessen sind die Vorbehalte, die man noch Monate zuvor heißblütig diskutiert und verteidigt hat.


Ich rede Quatsch? Dann erinnere dich mal an den ersten offiziellen kabellosen Controller! „Dann muss ich ja ständig Batterien kaufen oder nachladen!“ „Ist doch voll unpraktisch und außerdem schlecht für die Umwelt!“ – na, wann hat man das letzte mal kabelgebunden gespielt, wenn man nicht gerade am aufladen war? Das gleiche gilt für die damals angeprangerte Zweiklassengesellschaft für Gold- und Silberaccounts. Zahlen, nur weil man online spielen will. Niemals! *hust* XBox Live ist heute die erfolgreichste Plattform überhaupt. Das könnte man mit den Boykottgründen „Fuchtelcontroller“, „Online Patches“, „Multimediacenter“ und „Abwärtskompatibilität“ fortsetzen. Es gibt sicher Individuen, die das durchgezogen haben, aber der Masse ist’s auf Dauer scheissegal gewesen. „Ist halt so. Soll ich deshalb auf Spiele verzichten?“.

Der Hund auf der Kuhhaut, der der Ratte in den Schwanz beisst

Fakt bleibt, dass weder die Hardware, noch die Userverwaltung über Erfolg oder Nicht-Erfolg entscheiden werden. Auch die großen Konsolenhersteller werden irgendwann bemerken, dass man ohne gescheite Spiele oder systemeigene Alleinstellungsmerkmale der zukünftige Konsolenmarkt den Bach runter gehen wird. Irgendwann ist jede Gängelung ausgereizt und die Kunden suchen sich Alternativen. Das passiert sicher nicht sofort, aber es wird der Industrie immer schwerer fallen, einen echten Kaufgrund zu generieren. Da PCs auch immer kleiner und wohnzimmertauglicher werden, diese immer weniger technisches Wissen vorraussetzen und mittlerweile jeder Fernseher als Ausgabemedium angeschlossen werden kann, stellt sich einfach die Frage, warum man sich noch einmal eine Spielkonsole kaufen soll – ganz zu Schweigen von den unzähligen anderen Geräten, die man entweder mobil oder für’s Homeentertainment einsetzt/einsetzen kann. Da ist die Frage nach der permanenten Onlineanbindung wirklich nebensächlich.

Und dann gibt es ja noch die guten, alten, deutschen Verbraucherschützer. In Deutschland gilt schließlich das Recht auf Wiederverkauf gebrauchter Software bzw. deren Lizenzen. Ich bin zwar kein Jurist, aber meiner Meinung nach ist eine Einweg-Spiele-Politik bei uns schlicht illegal und nicht durchsetzbar.


Dez. 20

Großes Forumsweihnachtswichteln


Kommentare sind ausdrücklich erwünscht!

Wie jedes Jahr wurde auch 2012 wieder gewichtelt. Ohne große Vorrede: Unboxing Video Nummer 1

Und Paket Nummer 2 ist ebenfalls eingetrudelt. Wegen… technischer Probleme ist das Video leicht editert – kein Kommentar 😉


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