Juni 29

Olympia, wir kommen!


Kommentare sind ausdrücklich erwünscht!

Yay, unsere Tickets für Olympia sind angekommen. Meine Frau und ich erwartet eine Woche London im Sportwahn und drei Events, für die wir unsere Fahnen schwenken können. Mein Traum bei einer olympischen Eröffnungsfeier live dabei zu sein geht zwar noch immer nicht in Erfüllung, aber immerhin bin ich dieses Jahr so nah dran wie es ohne Eintrittskarte möglich ist. Ich freue mich schon auf die Parties, das Public Viewing und die allgemeine Olympiastimmung unter Gleichgesinnten.

Damit können wir nach dem Weltrekord von Usain Bolt bei der Leichtathletik-WM 2007 und das größte Eröffnungsspiel einer Eishockey-WM auch eine Woche olympische Sommerspiele auf unsere internationale Großeventliste aufnehmen. Vielleicht können wir ja auch irgendwo „Sieg!“ skandieren 😀

Olympia London 2012 - Wir kommen!

Olympia London 2012 - Wir kommen!


Juni 27

Die Fans schreien „Sieg!“


Kommentare sind ausdrücklich erwünscht!


Auch als Nicht-Fußballfan kommt man in diesen Tagen nicht an der Berichterstattung rund um die Fußball-EM vorbei. Man wird allmorgendlich aus dem Radio beschallt, diverse Magazine haben passende Cover und Schlagzeilen und so ziemlich jede professionelle oder halbprofessionelle Seite im Internet veranstaltet mindestens ein Tippspiel. Eine solche multimediale Aufmerksamkeit ruft natürlich auch diverse Personen des öffentlichen Lebens auf den Plan, die immer wieder mehr oder weniger passend irgendwelche Fragmente aufgreifen, um diese für eigene Zwecke ausspielen zu können. Ignorieren wir mal, dass während der gesamten EM kaum noch jemand ein Wort über die inhaftierte Timoschenko verloren hat oder dass Hunde von der Straße gefangen und verbrannt werden, und vergessen wir auch mal die hanebrüchenen Vergleiche, Metaphern und Bilder, die vor dem Viertelfinale „Deutschland vs. Griechenland“ herangezogen wurden.

Mir geht es vielmehr um unseren lieben Innenminister Hans-Peter Friedrich, der sich insbesondere über Fans und deren Verhalten sehr pikiert, verständnislos und angriffslustig kommentiert hat. Ich will hier gar nicht alles aufzählen, aber mit einer Sache will ich mich nicht abfinden, da sie auch mich und im Grunde jeden deutschen Fan eines Mannschaftssports, der gelegentlich live vor Ort ist, betrifft. Herr Friedrich findet es äußerst bedenklich, dass deutsche Fans auf polnischem oder ukrainischem Boden ein rhythmisches „Sieg!“ skandieren. Wo liegt das Problem? „Sieg“ gehört zum deutschen Wortschatz und findet manighaften Verwendungszweck. Da gibt es beispielsweise eine romantische Pilscherschmonzette mit dem Namen „Sieg der Liebe„. Skandalös oder einfach nur schwülstig? Im Rheinland gibt es einen Fluss namens Sieg. Man ist fassungslos! Und dann gibt es diesen kurzen, prägnanten Begriff, der den Erfolg in einem sportlichen Wettstreit bezeichnet: Sieg!. Jede Zeitung bringt diesen Begriff, sobald ein Deutscher eine bekannte Turniertrophäe erringt oder eine deutsche Fußballmannschaft irgendein Pflichtspiel gewinnt. Es wäre sicher einmal interessant, wie oft der Axel-Springer-Verlag diese vier Buchstaben samt Ausrufezeichen auf der Titelseite abgedruckt hat.

Und aus diesem Wort hat sich vor Äonen ein Fangesang entwickelt, den man seither bei jedem sich abzeichnenden Sieg der Heimmannschaft anstimmt. Man singt es beim Fußball, beim Eishockey, beim Handball und vermutlich auch beim Basketball. Die Fans feiern ihre Mannschaft und demütigen den Gegner. Es klingt ganz sicher einschüchternd, möglicherweise sogar ein wenig militant, aber es ist nur der wiederholte, freudige Ausruf für die eigene Mannschaft, die den Sieg errungen hat.

Wo ist also das Problem, sehr geehrter Herr Innenminister? Waren Sie noch nie bei einem nationalen oder internationalen Sportevent, bei dem Gegner im direkten Wettstreit stehen, dabei? Oder haben Sie händeringend nach einem weiteren Argument gegen die Nazis und rechtsextremen Idioten gesucht, die verbotene Fahnen und das dazu gehörende Gedankengut auf Bannern und in Gesängen verbreiten? Reicht es nicht aus, dass es noch immer viel zu viele Rechte in Deutschland gibt und dass sich Deutschland in der jüngeren Vergangenheit in Sachen Ermittlung gegen die braune Szene alles andere mit Ruhm bekleckert hat? Denn merke: Der Ausruf „Sieg!“ kommt weder von rechts, noch ist er in irgendeiner Weise nationalistisch, solange niemand ein „Heil“ hinten anstellt.

Und ich gebe es zu: Der aktuelle deutsche Innenminister macht mir mehr Angst, je länger er im Amt ist, als es Herr Schäuble jemals tat – und das will was heißen!


Jan. 31

Kölner Haie – Das alte Problem „Stimmung“


Kommentare sind ausdrücklich erwünscht!

Eigentlich steht es mir als „Auswärtiger“ gar nicht zu, irgendetwas zu kritisieren, was von Fanclubs oder dem großen Fanprojekt alles unternommen wird, um etwas Stimmung in die eigene Halle zu bringen. Auf der anderen Seite bin ich jetzt seit fast 20 Jahren bei jeder Gelegenheit, die mich in die Nähe von Köln treibt, auch bei einem Spiel der Haie und da darf man sich meiner Meinung nach zumindest einmal Luft machen.


Kleine Choreographie vor dem Spiel

Es ist ja nix Neues: Die Halle mit einem Fassungsvermögen von 18500 Zuschauern bebt nur, wenn das Spiel eng ist, die Haie gut spielen oder gerade ein Feuerwerk auf’s gegnerische Tor abbrennt. Läuft es mal nicht so gut oder sind die Haie einfach den berühmten Schritt zu langsam, kehrt auf kurz oder lang erschreckende Ruhe auf den Rängen ein. Die Nordkurve, besetzt durch die Fans von Kölsch Kaos und Inferno della Nord, bildet zwar immer die Ausnahme, aber der Funke springt nur für kurze Momente auf die gesamte Halle über. Ich selber versuche immer Tickets für diese Nordplätze zu bekommen, aber beim vergangenen Derby war da nichts mehr zu machen, was mich dann seit Urzeiten in die traditionell ruhigere Südkurve verschlagen hat. Lobenswerterweise haben die Jungs und Mädels von Commando Colonia zumindest versucht, die Leute anzuheizen, was sich aber auf lange Sicht auf ca. 20 Mann beschränkte. Woran lag’s?

Zum einen wurde beim Einlass zum Stehplatz ein Flugblatt verteilt, worauf erklärt wurde, dass man etwas Stimmung machen will. Super Sache, aber mit so einer Memo ist es gerade bei Fans, die nur gelegentlich in der Halle sind, nicht getan. Wer kennt denn schon die Texte der langen Fangesänge, die dann teils angestimmt werden? Richtig, die Mitglieder der Fanclubs! Unser einer ist ja schon froh, wenn er die Melodie und den Rhythmus der „Exoten“ erkennt 😉 Wenn dann der Capo mit dem Megaphon in der Hand schon nach 5 Minuten die Augen verdreht und sichtlich genervt einzelne Personen animieren will, kann das schon nichts mehr werden.


Stimmt das Ergebnis passt auch die Stimmung

Meine Vorschläge

  • Verteilt „Liederbücher“ oder sorgt im Vorfeld dafür, dass man sich die Gesänge irgendwo aus dem Netz besorgen kann, wo es auch gefunden wird. Das Haie Fanprojekt scheint mir da ein geeigneter Ort zu sein, auch wenn man dort scheinbar nur zutritt erhält, wenn man Mitglied des Vereins ist (schaltet mich endlich für’s Forum frei!).
  • Wenn schon ein Fanclub die Verantwortung übernimmt, muss dieser auch in großer Zahl anwesend sein. Wenn 50 oder mehr eingeschworen sind und geschlossen agieren, bekommen vielleicht ein paar andere auch die Texte mit und können mitsingen. Um einen Funken zu erzeugen muss man Energie aufbringen.
  • Nutzt den Haie Newsletter, um möglichst viele Fans anzusprechen. Facebook ist nicht jedermanns Sache und eine Email an den eigenen (kleinen) Fanclub reicht nicht, um auch andere mitzureissen.
  • Besorgt euch bessere Megaphone 😉 Ich war vielleicht 8 Meter vom Capo weg und ich habe kein Wort verstanden.
  • Drängt Fans des Gegners an den Rand oder seit einfach früh genug da, damit dort keine Lücken entstehen! Freier Verkauf von Tickets ist ja schön und gut und ich bin froh darüber, dass Fans beider Teams friedlich nebeneinander stehen können, aber es kann doch nicht sein, dass unmittelbar vor dem Capo ein knappes Dutzend des „Gegners“ rumlungert.
  • So, das wär’s erstmal von meiner Seite. Ich hoffe ein paar Kölner Fans haben das gelesen und kommentieren bzw. machen andere Leute darauf aufmerksam.


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