Mrz 9

Die 6+4 Gebote für Videospieler


Kommentare sind ausdrücklich erwünscht!

In meinen Jahrzehnten, die ich mit Videospielen verbracht habe, ist mir so manches Spiel untergekommen. Da waren gute Spiele, schlechte Spiele, herausragende Spiele und wirklich extrem vergessenswerte Spiele, aber abseits aller Qualitätsunterschiede sind sie fast alle mit den gleichen Regeln gut zu meistern. Diese „goldenen Regeln“ sollte eigentlich jeder Spieler kennen, aber da ich nach kurzer Recherche keine passende Liste gefunden habe, kommen hier meine

6+4 Gebote für Videospieler

1) Gehe nie den direkten Weg
In jedem Spiel gibt es versteckte Winkel, kleine Abzweigungen und zusätzliche Ebenen, an denen man mit starrem Blick auf das Ziel vorbeiläuft. Gibt es also eine Möglichkeit der Abzweigung und der eingeschlagene Weg ist „verdächtig normal“, einfach mal zurücklaufen und den anderen Weg einschlagen. Meist gibt es dort ein Goodie abzustauben.

2) Sprich mit jedem mindestens zweimal
…oder dreimal, oder viermal! Auf jeden Fall so oft, bis sich der NPC wiederholt. Oft genug geben nicht spielbare Charaktere die wirklich interessanten Informationen erst Preis, wenn man ein paar mal nachgehakt hat. Konnte man etwas erledigen, auf das sich das Gespräch bezog, redet mal nochmal mit der Person, oder zweimal, oder dreimal… bis er sich wiederholt!

3) Speichern, speichern, speichern
Im Gegensatz zum Real Life kann man in Spielen immer wieder neu anfangen. Damit man nicht zu viel wiederholen muss (haha, siehe Punkt 2) ist es gut so oft wie möglich zu speichern. Das zerhackt vielleicht mal den Spielfluss, reduziert aber den Frustfaktor erheblich.

3a) Verlasse dich nie auf’s automatische Speichern
Automatisches Speichern ist zwar ne feine Sache, birgt aber der Gefahr, dass man kurz vor dem virtuellen Tod festgenagelt wird. Vertraue also niemals den Spieldesignern, sondern lege wenn möglich selber fest, ab wann ein Speichern des Fortschritts angebracht ist.

3b) Nutze jeden Speicherpunkt
Bei vorgegebenen Speicherpunkten sollte man auch alles nutzen, was da ist. Zum einen weiß man nie, wann uns der Designer den nächsten Speicherpunkt gönnt und zum anderen weiß man nie, wann man plötzlich keine Lust mehr zum Spielen hat oder – viel gravierender – wann der Partner kein Lust mehr hat, euch beim Spielen zuzuschauen! Diese Regel greift übrigens nicht, wenn man mit Schreibmaschinenbändern jongliert 😉

3c) Speichere nie in einen einzigen Spielstand
Tu es nicht, nie, niemals! Man kann jederzeit an die „unüberwindbare Stelle“ gelangen, für die ein Item, eine Fähigkeit oder einfach ein paar Skillpunkte fehlen. Wie weit muss man zurück? 10 Minuten, eine Stunde, das halbe Spiel? Genau dafür braucht man ein paar individuelle Rücksetzpunkte, damit man nicht von vorne anfangen oder den ganzen Scheiss wieder zurücklaufen muss. Außerdem kann ein Savegame auch mal kaputt gehen. Ein kaputter Sektor auf dem Speichermedium, ein Schluckauf beim Speichervorgang, ein voreiliges Ausschalten, während man speichert. Ist die eine Datei am Arsch bleibt sie auch da und aus bitterer Erfahrung weiß ich, dass man nach mehreren Stunden Spielzeit nicht so ohne weiteres wieder von vorne anfängt.

3d) Lösche niemals den letzten Spielstand oder die Systemdatei
Irgendwann ist auch das längste Game beendet. Auch wenn es löblich ist die Speichermedien sauber zu halten, sollte man immer das letzte Savegame auf der Platte lassen. Man weiß nie, wann man das Spiel nochmal einlegen will und eventuell von Boni für’s Durchspielen profitieren will. Es kann auch passieren, dass der Spielstand für eine Fortsetzung genutzt werden kann (Shenmue, Mass Effect, Yakuza) oder man verpasst Insidergags wie das „Gedankenlesen“ von Psycho Mantis in Metal Gear Solid und man ärgert sich zu Tode, wenn die Datei weg ist.

4) Mach erst alles andere
Bosse bilden fast immer markante Cäsuren im Spielverlauf. Einmal in den Kampf verwickelt gibt es meist keinen Weg zurück. Findet man also plötzlich eine große Anzahl an Munition oder Heilgegenständen, sollte man als aller erstes speichern, dann alles einsammeln was so rumliegt und sich dann genau überlegen, ob man nicht vielleicht noch etwas anderes im zurückliegenden Spielabschnitt zu erledigen hat. Quests können abhängig von der Story sein und ein Bossfight könnte die Geschichte so vorantreiben, dass die Quest nicht mehr nachzuholen ist. In Open World Games sollte man natürlich erst alle verfügbaren Sidequests absolvieren, bevor man die Hauptstory weiter spielt.

5) Spare in der Zeit, dann hast du in der Not
Besondere Munition, extra starke Energie, Bullettime – alle Boni, die sich durch beharrliches Spielen aufladen oder sammeln lassen, sind zwar während des normalen Spiels hilfreich, sollten aber immer bis zu den Bossen gespart werden. Das macht das Überleben wesentlich leichter.

6) Immer links rum
Gerade in Rollenspielen gibt es immer wieder Labyrinthe und verzwickte Dungeons, die ohne Karte schwer zu meistern sind. Um hier nicht völlig die Orientierung zu verlieren ist es ratsam an jeder Kreuzung links abzubiegen. Zum einen kommt man als konsequenter Linksabbieger früher oder später ans Ziel oder zum Ausgangspunkt zurück. Im letzteren Fall geht mal also einmal rechts und dann wieder konsequent nach links. Zum anderen geht der durchschnittliche Spieldesigner davon aus, dass man als Spieler nach rechts geht und versteckt daher links die besseren Items. Klingt komisch, ist aber so!

Mehr fällt mir gerade nicht ein, aber ich bin für Vorschläge offen. Sollte ich neue Erkenntnisse bekommen, wird hier die Fortsetzung veröffentlicht.


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