Heute habe ich einen kleinen Beitrag gelesen, der mich stutzig machte. Ubisoft hat heute bekannt gegeben, dass rund 60% aller Spieler vom hervorragenden Assassin’s Creed 2 noch vor dem Abspann das Spielen eingestellt haben. Diese Meldung alleine ist auf dem ersten Blick nicht weiter erwähnenswert, wirft aber doch die ein oder andere Frage auf und beantwortet auch einiges.
Was ich mich wirklich frage: Haben die Spieler von heute wirklich soviel Geld, um mehr oder weniger teure Topgames zu kaufen, um diese dann nur an- aber nicht durchzuspielen? Muss man nur noch soviel konsumieren wie es nötig ist, um mitreden zu können? Muss man wirklich jedes (gehypte) Game zum Streetday kaufen, nur um es solange zu spielen, bis der nächste Hype gekauft ist? Vielleicht bin ich ja mittlerweile wirklich zu alt für Videospiele, aber wenn ich mir ein Spiel kaufe und es mich nicht gerade zu Tode langweilt, will ich es auch zu Ende spielen. Ich spaziere ja auch nicht nach der Hälfte des Films aus dem Kino, nur um mir sofort ein Ticket für den nächsten Film zu kaufen. Ich gebe zu es gibt hin und wieder mal einen Schwung an interessanten Spielen, die alle zur gleichen Zeit erscheinen, aber man muss doch in der Lage sein sich zu entscheiden, um ein Spiel herauszupicken, es durchzuspielen, und anschließend ein weiteres Spiel zu kaufen. Das hat ganz nebenbei auch den Vorteil bares Geld zu sparen. Viele Spiele sind nach 3-6 Monaten bereits für weniger als die Hälfte zu bekommen.
Was sagt uns diese Meldung von Ubisoft aber wirklich, mal abgesehen davon, dass bald ein weiterer Ableger von Assassin’s Creed in die Läden kommt? Die Firmen analysieren das Konsumverhalten ganz genau! Sie mögen einzelnen Meinungen in Foren oder ähnlichen Communities folgen, eventuell registrieren sie sogar das eine oder andere, aber unterm Strich verlassen sie sich auf die tatsächlichen Daten und ziehen daraus die Konsequenzen. Eine der Konsequenzen wird sicher die Überlegung sein Spiele weiter zu verkürzen. Warum Unsummen in Programmieraufwand und Storytelling investieren, wenn man auch mit 2/3 des ursprünglichen Umfangs den Ansprüchen genügt? Warum nicht ein Spiel in mehrere Vollpreistitel aufteilen, wenn mehr als die Hälfte nach weniger als 15 Stunden Spielzeit ohnehin das Game wechselt?
Auf der einen Seite beschweren wir uns über geringen Spielumfang und „Grafik über Substanz“, aber auf der anderen Seite sind wir es wieder mal selber schuld.
Der Pawlowsche Spieler | Konsolen, Kino und Konsorten - Spontanbesorger.de sagt:
7. November 2011
[…] sind, haben wir uns in jedem Fall zu einem leichten Publikum entwickelt. Lange Spiele werden von weniger als der Hälfte aller Käufer überhaupt durchgespielt. Der Mainstreamer ist mit kurzen Effektgewittern zum Vollpreis rundum zufrieden und auch wenn sich […]