Die GEZ soll zu einem bundesweiten Zentralregister umgebaut werden. Wenn Ende September die Entwürfe und Beschlüsse (wie immer) erstmal durchgewunken werden, erwartet uns 2013 ein völlig neues Modell mit neuen Rechten seitens der GEZ. Kann man heute noch einfach die Tür verschlossen halten oder den Mitarbeiter der Gebühreneinzugszentrale einfach den Eintritt verweigern, würde dies in Zukunft eine Ordnungwidrigkeit darstellen, die entsprechend geahndet werden kann. Sich weigern ist nicht, und damit man garantiert alle „Kunden“ erreicht, werden sehr viele personenbezogene Daten gesammelt, eingefordert und natürlich gespeichert, eben alles was man als erfolgreiche Datenkrake so braucht. Es wird sogar das Recht zur Zwangvollstreckung ausgesprochen und Eigentümer werden haftbar für ihre Mieter, was den Schnüffelstaat wieder einen Schritt näher bringt.
Sollte es wirklich zu dieser Reform kommen, frage ich mich und vor allem die Politiker, warum es hier keine Einwände gibt, man aber gerne bereit ist wegen ein vergleichbar harmloses Google Streetview schnelle Gesetzesänderung durchzudrücken. Mir fallen zwar ein paar Antworten ein, aber die behalte ich lieber für mich.
Mir geht seitdem allerdings George Orwells „Animal Farm“ nicht aus dem Kopf. Die Sieben Gebote, deren Vereinfachung und Akzeptanz zwar auf den Kommunismus gemünzt waren, passen in Auszügen aber auch wunderbar zur aktuellen Situation und so schließe ich den Bogen zur Überschrift.
„1. Alles was auf zwei Beinen geht, ist ein Feind.
2. Alles was auf vier Beinen geht oder Flügel hat, ist ein Freund.
(…)
Es war sehr sauber geschrieben, und abgesehen davon, daß ›Fruend‹ statt ›Freund‹ zu lesen war und ein ›s‹ seitenverkehrt, stimmte die Orthographie durchweg. Zum Nutzen der übrigen las es Schneeball laut vor. Alle Tiere nickten völlige Zustimmung, und die schlaueren begannen sogleich, die Gebote auswendig zu lernen.
(…)
Es zeigte sich auch, daß die dümmeren Tiere wie Schafe, Hühner und Enten unfähig waren, die Sieben Gebote auswendig zu lernen. Nach langem Sinnen erklärte Schneeball, die Sieben Gebote ließen sich tatsächlich auf eine einzige Maxime reduzieren, nämlich: »Vierbeiner gut, Zweibeiner schlecht.« Dies, sagte er, enthalte das wesentliche Prinzip des Animalismus. Wer dies einmal gründlich begriffen habe, sei vor menschlichen Einflüssen sicher. Die Vögel erhoben zunächst Einwände, denn es schien ihnen, daß auch sie zwei Beine hätten, aber Schneeball bewies ihnen, daß dem nicht so war. »Ein Vogelflügel, Genossen«, sagte er, »ist ein Organ der Mobilisation, nicht aber der Manipulation. Er sollte deshalb als Bein angesehen werden. Das Unterscheidungsmerkmal des Menschen ist die Hand, das Instrument, mit dem er all seine Übel anrichtet.«
Die Vögel verstanden Schneeballs lange Worte nicht, doch sie akzeptierten seine Erklärung, und alle anspruchsloseren Tiere gingen sogleich daran, die neue Maxime auswendig zu lernen.
VIERBEINER GUT, ZWEIBEINER SCHLECHT
wurde oberhalb der Sieben Gebote und mit noch größeren Buchstaben an die Rückwand der Scheune geschrieben. Als sie sie erst einmal auswendig konnten, entwickelten die Schafe eine große Vorliebe für diese Maxime, und oft, wenn sie auf der Wiese lagen, begannen sie alle zu blöken: »Vierbeiner gut, Zweibeiner schlecht! Vierbeiner gut, Zweibeiner schlecht!«, und das stundenlang, ohne es jemals sattzubekommen.“
Hoffen wir mal, dass die deutsche Bevölkerung nicht aus zu viel Feder- und Hornvieh besteht!
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