Den ersten Eintrag von 2014 widme ich meiner neuen Obsession: Lichtfeldfotografie. Was das ist? Total überflüssig, aber für Technik- und Fotogeeks eine herrliche Spielerei, mit der man eine völlig neue Art zu fotografieren für sich entdecken kann. Im Gegensatz zu klassischen Kameras werden mit dieser Lytro keine Fotopixel festgehalten, sondern Informationen zum gesamten Lichtfeld gespeichert. Dadurch entfällt das Fokussieren und man kann nachträglich die Schärfe des Bildes einstellen. Das Resultat sind „lebendige Bilder“, die einen 3D-Effekt enthalten und je nach Motiv durch alle Ebenen scharf oder unscharf maskiert werden können. Besonders gut gefällt mir dabei das „Schnappschuss“-Verhalten. Ist man mit Smartphonekameras, Kleinbild- oder Spiegelreflexkameras immer ein wenig durch den Autofokus ausgebremst, hält man mit der Lytro einfach drauf und schaut später, was man in den Fokus rückt. Makroaufnahmen mit wenigen Zentimetern Abstand sind genauso möglich wie das Heranholen entfernter Motive, dank des vergleichsweise großen, integrierten Objektiv mit bis zu 8-fachen, stufenlosen optischen Zoom.
Immer noch keine Idee wovon ich hier spreche? Dann schau Dir meine ersten Testbilder an und spiele ein wenig damit rum. Klick auf einen Punkt des Bildes, den du schärfer sehen willst oder ziehe das Bild mit gedrückter Maustaste etwas hin und her. Genau diese Effekte erhält man durch Lichtfeld-Fotografie.
Diese Technik hat natürlich auch ihre Nachteile. So sind die Fotos ausschließlich quadratisch, anstatt des 2:3 Kleinbildformats und die Fotos können nur über die kameraeigene Software auf den PC oder Mac gezogen werden. Will man weitere Fotobearbeitung betreiben muss das Lichfeldbild in ein JPG umgewandelt werden, wodurch die nachträgliche Fokussierung entfällt. Für Mac gibt es zwar jetzt die ersten kostenpflichtigen Programme, doch stecken diese noch in den Kinderschuhen und sind leider auch nicht für PCs geplant. Ich hoffe darauf, dass sich ein Entwickler auch der Windows-Nutzer erbarmt, war die Lytro ursprünglich ein reines Apple-Gimmick. Blitzlichtaufnahmen können ebenfalls nicht gemacht werden, wobei diese durch das lichtempfindliche Objektiv auch nicht wirklich nötig sind. Allerdings nimmt bei schlechtem Licht auch der Lichtfeldeffekt ab, wodurch man im Schummerlicht nur mit hohen Verschlusszeiten und hoher Lichtempfindlichkeit zu mehr oder weniger befriedigenden Resultaten kommt.
Jonas sagt:
9. Januar 2014
Extrem interessantes Thema, werde ich weiterempfehlen!