Aug. 4

Die Bewegungsverschwörung – Teil 1: Wii


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Bewegung ist gut, Bewegung tut gut, Bewegung hat in meinem Wohnzimmer nur auf ein Minimum reduziert eine Existenzberechtigung. Trotz dieser weitläufigen Meinung haben sich die großen Drei – Nintendo, Microsoft und Sony – die spielerische Bewegung als die neueste Marketingkampagne auf die Fahnen geschrieben. Genau genommen sind dieses Jahr nur Microsoft und Sony als fleißige Schreiber unterwegs, da „BigN“ bereits 2006 diesen Trend eingeläutet hat.

Es war einmal die Wii

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie auf der großen Pressekonferenz ein seltsamer kleiner Kasten präsentiert wurde. Das soll Nintendos Next-Generation sein? Kein HD, kein Blu Ray, extrem klein und nicht mal mit normalen Controllern. Stattdessen gab es irgendwelche Fernbedienungen, mit denen man auf völlig neue Art und Weise Spiele steuern soll. Ja nee, is‘  klar, Controller ist doch Controller. Als dann vier Personen wild um sich schlagend auf der Bühne standen und klar wurde, dass dort Tennis gespielt wurde, hat man allmählich den neuen Weg Nintendos verstanden: Vergesse komplizierte Eingabegeräte, hole eine bisher brachliegende Käuferschicht über die Fitnessschiene heran und lande den größten Coup seit dem Gameboy.


Zu Weihnachten 2006 war es schon Glücksache eine Wii unter den Baum zu bekommen, den die brachliegende Käuferschicht war am Haken, während die Corespieler schon Monate vorher nach der neuen Nintendokonsole gierten, ohne irgendwelche Details zu kennen. Auf einmal waren Freundinnen, Ehefrauen und andere Medienmuffel fuchtelnd und hüpfend vor den heimischen Bildschirmen versammelt und haben „mit Spaß Kalorien verbrannt“.

Invasion der Wohnzimmer

Erst jetzt dämmerte es dem Corespieler, dass Nintendo dem über Jahre treuen Kunden einen üblen Streich gespielt hat. Der eigene Fernseher wurde auf einmal von heimischen Invasoren, Mitbewohnern und Parasiten belagert, was das Spielen normaler Games nahezu unmöglich machte. Casual Games (nachfolgend „Fuchtelspiele“ genannt) wurden inflationär auf den Markt geschmissen und zumindest anfangs ohne Qualitätsprüfung blind gekauft. „Liebchen“ liebte es, der Gamer hasste es. Echte Spiele blieben Mangelware und „Zelda – The Twilight Princess“ oder „Mario Galaxy“ konnten auf Dauer nicht den Mangel an Qualitätsoftware kaschieren. Die Bewegung war im Wohnzimmer angelangt und während die alleinstehenden Spieler noch die Wahl hatten den geplanten Wii-Kauf abzublasen oder den getätigten Kauf einfach als Fehlinvestition abzuschreiben, hatten die Spieler in festen Beziehungen direkt zwei Probleme: Zum einen hatte man nicht mehr soviel Zeit für das bisher exklusive Hobby und zum anderen wurde man vom heimischen Agenten ständig zu weiteren Fuchtelspielen genötigt.

Lange Zeit sah es so aus, als könne man das Problem aussitzen, aber 3-4 Jahre später kommen die Nachahmer um die Ecke und wollen auch etwas vom Fuchtelkuchen abhaben. Die Bewegungsverschwörung ist im vollen Gange und der Bericht wird in „Teil 2: PlayStation Move“ fortgesetzt.


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