Mai 12

Was haben Colby Cailat, Vangelis und Final Fantasy gemeinsam? Alle drei sind irgendwie beim Eurovision Song Contest 2011 in Düsseldorf vertreten.

Ich bin ja ein bekennender ESC-Fan und hab die Show schon mit Mama geguckt, als es noch der Grand Prix Eurovision de la Chanson war. Die Musik ist nur selten gut und nur die jährlichen Top10 waren dann wirklich hörenswert, aber seit Gildo Horn ist es eine Party- und Spaßveranstaltung geworden, die man einfach nicht verpassen darf.

Jedes Jahr gibt es diese kleinen Skandälchen, weil irgendwer wieder woanders abgekupfert hat, die „Plagiatsgrenze“ einer bestimmten Notenfolge aber so gut wie nie überschritten wird. Dieses Jahr habe ich derartige Diskussionen nicht mitbekommen und das wundert mich wirklich. Ich habe so oft wie nie das Gefühl ein Lied bereits zu kennen, dass es eigentlich kein Zufall sein kann. Beispiele? Aber gerne doch:

Am krassesten fällt mir der schweizer Beitrag auf. Anna Rossinelli mit In Love For A While klingt fast wie eine Coverversion von Bubbly von Colby Cailat. Wenn man das richtige Timing erwischt, kann man die Songs sogar perfekt parallel laufen lassen.

Die Serben klauen etwas geschickter, indem sie einfach 2 Sachen kombinieren. Sie sehen aus wie eine Nancy Sinatra Revival Band und klingen nach einer typischen Gute-Laune-Komposition von Stefan Raab. Dagegen ist Frankreich schon reichlich plump in dem Versuch Conquest of Paradise neu zu interpretieren.

Lithauen liegt irgendwo zwischen Disney und dem Liebesthema eines beliebigen Final Fantasy Spiels.


Aserbeidschan klingt auch irgendwie bekannt, aber ich kann es nicht richtig einordnen. Und was ist so schlimm daran? Eigentlich gar nichts, aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, das diese Titel ziemlich weit oben mitmischen werden. OK, Frankreich wird keine Schnitte sehen, aber dafür werden Finnland und Deutschland in den Top 5 dabei sein – da lege ich mich jetzt fest.

Und jetzt die obligatorische Werbung: Das Album zum Eurovision Song Contest 2011 gibt es mit allen 43 Teilnehmern als mp3-Download für gerade mal 12,65 € zu kaufen – ca. 30 Cent pro Song!

 


Mai 10

Uncharted – Mein Videospieljahr 2011


Kommentare sind ausdrücklich erwünscht!

Dieses Jahr zu Ostern war wieder das alljährliche Osterwichteln in meiner bevorzugten Online Community angesagt. Neben dem üblichen Schrott, der immer wieder weiterverwichtelt wird, war diesmal auch die Platinumversion von Uncharted dabei. Dieses Spiel lag schon mal 2007 in meiner PS3 und ich fand es ziemlich langweilig. Das Urteil fiel dieses mal gnädiger aus.

Laufen, ducken, schießen, laufen, ducken, schießen

Das fasst das Gameplay von Uncharted grundsätzlich zusammen. Man hat nicht viel zu tun, außer die für 2007 wirklich schöne Grafik zu bestaunen, während man durch Dschungel, Ruinen oder Katakomben läuft, hinter die erste Deckung zu kriechen, sobald sie sich anbietet, um sich dann schießend gegen strunzdumme Gegener zu verteidigen, die garantiert auftauchen, sobald man in Deckung gehen kann. Dank der fehlenden KI muss man eigentlich auch nichts anderes tun, als ein paar Schüsse abzuwarten, aus der Deckung heraus zielen und ein paar Kopfschüsse abzugeben. Nur wenige Shootouts sind halbwegs anspruchsvoll, was in diesen Fällen einfach an mangelhafter oder kaum vorhandener Deckung liegt. Da man im Rhythmus von 5-10 Minuten in diese Schießereien gerät, gibt es leider nur wenig Abwechslung. Ab und zu gibt es mal eine einfache Kletter- und Hüpfeinlage und 2-3 einfache Schalterrätsel darf man auch lösen.

Cutscenes bis zum Abwinken

Warum also sollte man Uncharted überhaupt durchspielen? Diese Frage habe ich mir 2007 gestellt und das Spiel schon nach dem ersten Abschnitt ausgeschaltet und weggegeben. Heute weiß ich, dass das Spiel in erster Linie von der Geschichte und ihrer Präsentation lebt. In allen Spielabschnitten gibt es einiges an Zwischensequenzen zu sehen, die den Spielcharakter Drake und seine Begleiter auf der Suche nach dem Schatz seines berühmten Vorfahrens Sir Francis Drake zeigen. Lustige und realistische Dialoge, teils schrullige Charaktere und jede Menge Action versprühen den Charme einer aufwändigen Hollywoodproduktion und nicht zuletzt die exzellente (englische) Synchronisation, sowie der cineastische Soundtrack, sind der Hauptgrund, warum man Uncharted bis zum Abspann durchspielt.

Man sollte, aber man muss nicht

Uncharted spielt sich flüssig, ist aber abwechslungsarm, was aber wegen der kurzen Spielzeit von ungefähr 10-15 Stunden nicht so sehr auffällt. Rein spielerisch gibt es eigentlich keinen wirklichen Grund, um sich mit Drake und Co. auseinanderzusetzen: Schießen kann man in vielen anderen Action-Shootern mindestens genauso gut, in der Kategorie „schatzsuchend klettern und hüpfen“ hat Lara Croft (nicht nur) die Nase vorn, und Hebelrätsel waren selbst in Resident Evil schwieriger. Man sollte es sich aber trotzdem mal anschauen, da die Präsentation drumherum extrem gut gelungen ist und gerade der Humor nicht zu kurz kommt. Wenn ich Uncharted 2 geschenkt bekomme, werde ich sicher mit ähnlicher Kurzweile spielen.


Mai 9

IIHF Eishockey WM 2011 in der Slowakai – Kleines Einmaleins


Kommentare sind ausdrücklich erwünscht!

Heute geht’s um die Platzierung für das Viertelfinale, heute sind wir alle Fans der Russen! Deutschland ist zwar sicher qualifiziert, aber wenn es die Jungs auf den zweiten Platz der Gruppe schaffen, kann ein Viertelfinalgegner wie Kanada oder Schweden vermieden werden. Was kann also passieren, was muss passieren, was sollte besser nicht passieren? Fakt ist, dass es die Deutschen nur mit Schützenhilfe aus der Partie Finnland gegen Russland auf Platz 2 schaffen. Und die Russen müssen punkten, egal wie!

Schauen wir zuerst zuerst auf das, was Deutschland braucht, um Platz 2 zu erwischen.

Drei Konstellationen sind hier möglich:

– Deutschland schlägt Tschechien in der regulären Spielzeit und sackt 3 Punkte ein. Finnland muss dann allerdings Russland erst in der Verlängerung oder im Penaltyschießen schlagen, also 2 Punkte holen.
– Deutschland schlägt Tschechien in der Verlängerung oder mit dem „Game Winning Shot“ und holt damit 2 Punkte. Russland müsste dazu vorher Finnland schlagen, egal wie.
– Deutschland verliert gegen die Tschechen in der OT und bekommt einen Punkt. Dann müsste Russland in der regulären Spielzeit gegen Finnland gewinnen.

Was sollte nicht passieren?

Sollte Russland gegen CZE in 60 Minuten gewinnen, sollten die Deutschen mindestens einen Punkt holen. Verliert Deutschland bei einem glatten Sieg der Russen, rutscht das Team auf Platz 4 der Gruppe ab.

Was darf aus deutscher Sicht nicht passieren?

– Finnland gewinnt gegen Russland in regulärer Spielzeit. Das ist der einzige Fall, in dem die DEB-Auswahl nichts mehr ändern könnte und schon vor dem Spiel den dritten Platz der Gruppen belegen würde.

So wichtig es gestern also war, dass Russland verliert, so wichtig ist es, dass sie heute irgendwie punkten. Ohne das wird das Abendspiel Deutschland – Tschechien zum Schaulaufen degradiert.


Lokalisiert von Hashi. Ein Mitglied der Mediengeneration.