Aug. 24

Shenmue Fundstück


Kommentare sind ausdrücklich erwünscht!

Dieses Fundstück ist ein Live Promo Clip der japanischen Sprecher von Ren und Ryo. Sie laufen in Cosplay-Manier durch Tokyo (?), spielen ihre Rollen und haben offensichtlich sehr viel Spaß dabei. Mit dem Film sollte im Jahr 2000 Shenmue 2 beworben werden. Wenn ich jetzt noch Japanisch verstehen würde, wäre es wahrscheinlich noch lustiger 😉


Aug. 23

Fragile Dreams – Mein Videospieljahr 2011


Kommentare sind ausdrücklich erwünscht!

Nach Valkyria Chronicles II war mir nach etwas leichterer Kost zu Mute. Ein spontaner Blindkauf für 10 Euro hat mir dann Fragile Dreams von Tri Crescendo in die Wii geweht. Da mir die Spiele von Tri Crescendo bisher sehr gut gefallen haben – insbesondere Eternal Sonata ist traumhaft schön – konnte ja eigentlich nicht viel schief gehen.

Nichts für akut Deprimierte

Fragile Dreams drückt von der ersten Spielminute auf die Stimmung des Spielers. Wann gerät man schon mal in die virtuelle Situation, den eigenen Großvater begraben zu müssen und als vermeintlich letzter Mensch auf der Erde einsam, aber voller Hoffnung auf die Reise zu gehen, um vielleicht doch noch Gesellschaft zu finden. Einmal auf dem Weg fragt man sich, was der Welt widerfahren ist. Man wandert über einsame, überwucherte Straßen, kommt an zerfallenen Wohnhäusern und kolabierten Hochstrommasten vorbei und wehrt sich gelegentlich mit zerbrechlichen Hieb- und Schusswaffen gegen unfreundliche Geisterwesen. Die einzigen anderen Lebewesen scheinen Katzen und ein geheimnisvolles weißhaariges Mädchen zu sein. Eure alles bestimmende Mission ist es dann auch, dieses Mädchen zu finden und so ganz nebenbei erfährt man nach und nach, was mit der Menschheit passiert ist. Um die ohnehin bedrückende Stimmung noch einen Tick deprimierender zu machen, findet man immer wieder Gegenstände, an denen die letzten Erinnerungen der Vorbesitzer haften. Wo ist die nächste Brücke?

Weder Fisch, noch Fleisch

Spielerisch stellt sich Fragile Dreams als sehr einfaches und nicht gruseliges Survival „Horror“ Game dar. Man läuft durch die Areale, findet unterschiedliche Waffen und wehrt sich gegen diverse Geisterwesen. Für besiegte Gegner erhält man Erfahrungspunkte und eventuell etwas zum Heilen oder zum Austeilen, wodurch man stetig stärker wird. Da man den meisten Gegnern aber aus dem Weg gehen kann und in den wenigen unvermeindlichen Konfrontationen kaum Schwierigkeiten auftreten, fehlt es für einen echten Überlebenskampf an nötigem Biss. Die Geister sind dabei zum Teil gar nicht mal Ohne und erinnern gerne mal an die Project Zero Reihe, aber ohne Bedrohung kommt auch keine Gruselstimmung auf. Hier hat man viel Potential verschenkt.

Die Steuerung geht für einen Wii-Titel vollkommen in Ordnung. Man bewegt sich per Nunchak in alle Richtungen und legt mit der Wiimote den Blickwinkel fest, indem man eine Taschenlampe bewegt – ja, das ist unglaublich originell, aber es funktioniert. Glücklicherweise erspart uns das Spiel dummes Gefuchtel. So schlägt man bequem per Tastendruck auf die Gegner ein und blättert genauso durch das Inventar und die Menüs. Speichern kann man glücklicherweise nahezu minütlich. Man benötigt dazu zwar durch Lagerfeuer markierte Speicherpunkte, doch sind diese so häufig auf eurem Weg zu finden, dass man locker 2-3 auslassen kann und im unwahrscheinlichen Falle des Ablebens höchsten 15 Minuten Spielzeit wiederholen muss. Auch grafisch geht das Spiel voll in Ordnung. Man bekommt eine für Wii-Verhältnisse sehr detailierte Anime-Grafik zu sehen, bei der es je nach Areal schöne Einzelheiten zu entdecken gibt. Der Trailer gaukelt dabei eher Trickfilmqualität vor, die aber ausschließlich in Zwischensequenzen zu sehen ist.

Sehr japanisch

Fragil Dreams wurde per Untertitel für Deutschland lokalisiert. Dankenswerterweise hat man aber neben der guten englischen Sprachausgabe auch die Originaltonspur aus Japan auf der Scheibe gelassen und nur auf japanisch funktioniert das Spiel wirklich gut. Der Hauptcharakter bewegt sich durch ein zerstörtes, modernes Japan, was nach heutigen Maßstäben schon bedrückend genug ist, aber die Emotionen die durch diverse Stilmittel vermittelt werden, haben nur dann die volle Wirkung, wenn man sich durch die Sprache vollständig auf diese Umgebung einlässt.

Fragile Dreams spielt man nicht, wenn man Action haben will oder auf ausgeklügelte Taktiken und Knobeleien wert legt. Das Spiel ist ein reinrassiger Atmosphärenträger, der deprimierend und hoffnungsvoll zugleich ist. Die Geschichte ist zwar auch nicht gerade episch oder unendlich verschachtelt, aber sie trägt den Spieler linear Schritt für Schritt zum Finale. Wenn man sich von einem verlassenen Einkaufszentrum, einem zerfallenen Vergnügungspark oder einem unterirdischen Kanalsystem nicht in die postapokalyptische Stimmung versetzen lässt, weiß ich nicht was es sonst schaffen kann.

 


Aug. 20

Valkyria Chronicles II – Mein Videospieljahr 2011


Kommentare sind ausdrücklich erwünscht!

Was habe ich das Spiel Valkyria Chronicles geliebt! Schon nach den ersten Minuten der Demo war mir klar, dass ich das Spiel sofort zum Release haben muss. Die einmalige Mischung aus rundenbasierter Strategie und Echtzeitaction, ein einmaliger künstlerischer Stil und glaubhafte Charaktere mit Ecken und Kanten eingebettet in einer Geschichte um Krieg, Rassismus und Freundschaft, machten es zum Geheimtipp 2008 für alle PS3 Besitzer. Um so mehr hab ich mich gefreut, als dann der zweite Teil angekündigt wurde. Zweiter Teil? Der Krieg ist doch vorbei und alle Helden von SWAT 7 führen ihre zivilen Leben weiter? Und dann ausschließlich für die PSP? Das macht direkt zwei Haken, die Valkyria Chronicles 2 zumindest eine gewisse Skepsis der Fans einbringt. Auf der anderen Seite: Was soll schon schief gehen?

Viele Änderungen, wenig Abwechslung

Das Spiel beginnt wenige Jahre nach dem großen Krieg. In Gallia macht sich Unzufriedenheit breit, da die Bevölkerung mit der Herkunft ihrer Herrscherin nicht einverstanden ist. Auch wenn die Darcsen, eine historisch und mythisch geächtete Bevölkerungsgruppe mit schwarzen Haaren, im Krieg ihren Wert mehrfach bewiesen haben, wollen religiöse Fanatiker und machthungrige Adelige die Kontrolle über Gallia übernehmen. Aus dieser Unzufriedenheit formt sich Widerstand, der in einer Rebellion gipfelt. Nur die Miliz und das Militär steht dem totalen Chaos gegenüber. Mitten im Geschehen steht der junge Avan, dessen großer Bruder und noch größeres Vorbild seit einiger Zeit die Militärakademie des Landes besucht. Als Avan vom Verschwinden seines Bruders erfährt, schreibt er sich selbst in die Akademie ein, um dort herauszufinden, was passiert ist. Wie es sich fr eine Schul- und Akademiegeschichte gehört, kommt er natürlich in die Truppe, die mit Abstand am wenigsten Talent, aber dafür das größte Herz hat. Dort lernt er auch seine zukünftigen engsten Freunde Cosette und Zeri kennen. Soweit der Plott und darin liegt auch schon das erste Problem. Valkyria Chronicles 2 folgt über weiten Strecken keiner ausgeklügelten Story über einen Krieg, sondern viel mehr den Einzelschicksalen mehrerer Schüler, die auf dem Trainingsgelände ihre Übungen abhalten und in der Umgebung Patroullie laufen.

Gallia Hills, 90210

Dieser begrenzte Raum schlägt sich direkt in den Missionen nieder. Trotz weit mehr als 100 Missionen (ohne DLC!) finden diese in immer wiederkehrenden Arealen statt. Dabei gibt es das Trainingsgelände, eine Wüste, das Gebirge, Minen und ein Stadtgebiet. Lediglich die storyrelevanten Missionen, die sich nur über Standardmissionen freischalten lassen, bieten neue Maps. Neu ist dabei die allgemeine Missionsstruktur. Fanden im ersten Teil die Kämpfe auf einer großen Karte statt, muss man nun über mehrere kleine Areale kämpfen. Pro Areal gibt es ein Maximum von fünf Kämpfern, für die gesamte Karte dürfen maximal sechs Mann unterwegs sein. Um in die Areale vorrücken zu können, muss man die feindlichen Camps einnehmen. Genau so sieht nahezu jede Mission aus. Wähle die Starttruppe aus, kämpfe dich zu den Camps durch und erledige jeden Gegner in Sichtweite. Seltene Sammel- und Eskortiermissionen lockern den Verlauf zwar etwas auf, aber auch hier gilt das gleiche Grundsystem, denn nur wer die Camps kontrolliert kontrolliert auch das Areal.

 

Zwei Missionen, eine Geschichte

Die Missionen folgen dabei zweierlei Handlungssträngen. Zum einen ist da die Geschichte von Avan, der nach seinem Bruder sucht und zum anderen sind da die 25 anderen Schüler, die man im Laufe der Ausbildung kennenlernen muss, oder zumindest sollte. Je häufiger ein Charakter erfolgreich eingesetzt wird, werden Ereignisse getriggert, die wiederum in Zusatzmissionen gipfeln, durch die neue Potentiale der Figuren freigeschaltet werden. Das Erabeiten der neuen Kameraden macht zwar Spaß, ist aber auch nicht spielfüllend. Mit der Zeit kann man zwar die 5 verschiedenen Truppentypen upgraden und auch ständig neue Waffen bauen, aber irgendwann will man einfach nur noch das Spiel beenden. Dafür braucht man dann auch gut gerne 60 und mehr Stunden. Pro Mission benötigt man zwischen 15 Minuten und eine Stunde und wird in den seltensten Fällen so sehr gefordert, dass man mehr als einen Anlauf braucht. Eigentlich schade, denn an der Aufmachung krankt es eigentlich nicht. Die Grafik ist nahe an der Qualität des PS3-Bruders, es gibt viele Anime-Zwischensequenzen und die Schlüsselmissionen für die Handlung oder die Charaktere haben sogar vollständige Sprachausgabe. Allein diese Präsentation schafft es dann auch den Spieler bis zum Schluss bei der Stange zu halten, nur hört man irgendwann auf jede Nebenmission zu spielen.


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