Jan 29

Tron Legacy – Stylisch, elegant, unspektakulär


Kommentare sind ausdrücklich erwünscht!

Mit Tron verbindet mich seit jeher eine gewisse Hassliebe. Ich habe die Geschichte erstmals als Film-Hörspiel gehört und war von den Bildern in meinem Kopf, die noch nicht vom Film beeinflusst waren, vollkommen fasziniert. Als ich dann den Film das erste mal sah, war ich enttäuscht. Egal wie bahnbrechend die Effekte waren, es war eben nicht das, was sich in meinem Kopfkino abgespielt hat. Mit zunehmenden Alter habe ich Tron aber zu schätzen gelernt und konnte dem Film seinen Kultstatus zusprechen, aber all der Kult kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Tron neben der grandiosen Optik ein relativ langweiliger Film ist. Für die Fortsetzung hat es dann auch 29 Jahre gebraucht.

Der Soundtrack von Daft Punkt ist der Hammer!

Gestern haben wir uns also „den 3D Film des Jahres“ angeschaut. Tron Legacy setzt den gefloppten Klassiker „Tron“ von 1982 konsequent fort. Flynn, Kopf des weltweit führenden Computerkonzerns, verschwindet Ende der 80er Jahre spurlos. Sein Sohn erhält 2011 eine mysteriöse Nachricht, die ihn in die digitale Welt von C.L.U., T.R.O.N. und dem Raster lockt. Aber irgendwas scheint in dieser Welt geschehen zu sein, denn die in blau und rot getauchte Welt ist so ganz anders, wie es Flynn senior seinem Filius stets geschildert hat.

Soviel zur Rahmenstory von Tron Legacy. Da ich in den vergangenen Jahren von Kinohypes immer wieder enttäuscht wurde, habe ich diesmal meine Erwartungshaltung massiv zurückgeschraubt und nach dem Abspann lautete mein Fazit dann auch „besser als befürchtet“. Woran hing es also? Tron Legacy macht genau den gleichen Fehler, den sein Vorgänger gemacht hat. Die Geschichte ist dünn(er), die Action ist stylisch, aber undynamisch und die Kulisse ist so elegant wie unspektakulär. Es ist beispielsweise bemerkenswert, dass die Lightbike-Rennen im Original wesentlich zackiger und spannender inszeniert waren. Auch der 3D-Effekt, der mich generell nach wie vor kalt lässt, war nicht wirklich der Rede wert. Echte „Breathtaker“ gab es nicht und der Kniff lediglich die digitale Welt dreidimensional erscheinen zu lassen, war ziemlich überflüssig. Doch dann ist da die allgegenwärtige Musik von Daft Punk! Seit Inception hat mich kein Soundtrack so dermaßen gepackt wie diese Mischung aus digitalen und orchestralen Tönen. Durch Daft Punkt erhält Tron Legacy seine Seele, wird trotz der Schwächen nie wirklich langweilig und erzeugt damit ein echtes Audiovisuelles Erlebnis.

Alles in allem bekommt man mit Tron Legacy eigentlich alles, was die Marke verspricht. Elegante und durchgestylte Optik, konsequente Weiterentwicklung bekannter Elemente, ein paar Zitate und andere Hommagen für die alten Fans und wenig Geschichte. Mein Tipp: Pfeifft auf 3D und sucht euch ein Kino mit einer guten Soundanlage. Der Soundtrack, der so ganz nebenbei stark an den von Mass Effect 2 oder Blade Runner erinnert, wird euch aus den Socken hauen!


3 Kommentare zu “Tron Legacy – Stylisch, elegant, unspektakulär”


  1. Marco
    sagt:

    Übrings: Der Castor/Zuse-Schauspieler mit dem Kristall-Stöckchen ist Michael Sheen, der einzige, der wirklich Spaß beim Drehen hatte. Wohl nicht verwandt mir dem anderen Sheen. Der hat ja inzwischen auch mehr Spaß, wenn die Kamera aus ist…


  2. Spontanbesorger
    sagt:

    Er war aber auch der einzige Schauspieler mit einer spaßigen Rolle 😉


  3. Tron/Tron Legacy – Stylisch, elegant und auf Blu Ray verdammt geil | Spontanes zu Konsolen, Kino und Konsorten - Spontanbesorger.de
    sagt:

    […] Der interessiere Leser erinnert sich, dass mich und Tron eine gewisse Hassliebe verbindet. Diese ist seit dem Blu Ray Release einer tiefen Verehrung gewichen. Disney hat hier wieder mal gezeigt, wie ein Film in HD auszusehen hat, egal wie alt er ist. Diesen Qualitätsanspruch an das eigene Produkt sollten sich alle Publisher mal aneignen, den schafft man es nicht diese Qualität nicht auf ein neues Medium zu übertragen, lässt man es besser sein. PUNKT, AUSRUFEZEICHEN! Ich weiß nicht, ob es am großen Heimscreen, dem zeitweise freudentränentreibenden HD-Bild oder dem True-HD-Sound 5.1 liegt, aber selten hatte ich während eines Films so oft eine Gänsehaut. Die kleinen Storylängen sind natürlich nach wie vor da, aber was soll`s? Es ist Tron in bester Qualität und jeder Filmfreak sollte diese Version im Regal stehen haben. Möglicherweise haben mich aber auch die Bonusfeatures so sehr beeindruckt, dass ich die Technik hinter Tron viel mehr zu schätzen weiß. […]

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