Was habe ich das Spiel Valkyria Chronicles geliebt! Schon nach den ersten Minuten der Demo war mir klar, dass ich das Spiel sofort zum Release haben muss. Die einmalige Mischung aus rundenbasierter Strategie und Echtzeitaction, ein einmaliger künstlerischer Stil und glaubhafte Charaktere mit Ecken und Kanten eingebettet in einer Geschichte um Krieg, Rassismus und Freundschaft, machten es zum Geheimtipp 2008 für alle PS3 Besitzer. Um so mehr hab ich mich gefreut, als dann der zweite Teil angekündigt wurde. Zweiter Teil? Der Krieg ist doch vorbei und alle Helden von SWAT 7 führen ihre zivilen Leben weiter? Und dann ausschließlich für die PSP? Das macht direkt zwei Haken, die Valkyria Chronicles 2 zumindest eine gewisse Skepsis der Fans einbringt. Auf der anderen Seite: Was soll schon schief gehen?
Viele Änderungen, wenig Abwechslung
Das Spiel beginnt wenige Jahre nach dem großen Krieg. In Gallia macht sich Unzufriedenheit breit, da die Bevölkerung mit der Herkunft ihrer Herrscherin nicht einverstanden ist. Auch wenn die Darcsen, eine historisch und mythisch geächtete Bevölkerungsgruppe mit schwarzen Haaren, im Krieg ihren Wert mehrfach bewiesen haben, wollen religiöse Fanatiker und machthungrige Adelige die Kontrolle über Gallia übernehmen. Aus dieser Unzufriedenheit formt sich Widerstand, der in einer Rebellion gipfelt. Nur die Miliz und das Militär steht dem totalen Chaos gegenüber. Mitten im Geschehen steht der junge Avan, dessen großer Bruder und noch größeres Vorbild seit einiger Zeit die Militärakademie des Landes besucht. Als Avan vom Verschwinden seines Bruders erfährt, schreibt er sich selbst in die Akademie ein, um dort herauszufinden, was passiert ist. Wie es sich fr eine Schul- und Akademiegeschichte gehört, kommt er natürlich in die Truppe, die mit Abstand am wenigsten Talent, aber dafür das größte Herz hat. Dort lernt er auch seine zukünftigen engsten Freunde Cosette und Zeri kennen. Soweit der Plott und darin liegt auch schon das erste Problem. Valkyria Chronicles 2 folgt über weiten Strecken keiner ausgeklügelten Story über einen Krieg, sondern viel mehr den Einzelschicksalen mehrerer Schüler, die auf dem Trainingsgelände ihre Übungen abhalten und in der Umgebung Patroullie laufen.
Gallia Hills, 90210
Dieser begrenzte Raum schlägt sich direkt in den Missionen nieder. Trotz weit mehr als 100 Missionen (ohne DLC!) finden diese in immer wiederkehrenden Arealen statt. Dabei gibt es das Trainingsgelände, eine Wüste, das Gebirge, Minen und ein Stadtgebiet. Lediglich die storyrelevanten Missionen, die sich nur über Standardmissionen freischalten lassen, bieten neue Maps. Neu ist dabei die allgemeine Missionsstruktur. Fanden im ersten Teil die Kämpfe auf einer großen Karte statt, muss man nun über mehrere kleine Areale kämpfen. Pro Areal gibt es ein Maximum von fünf Kämpfern, für die gesamte Karte dürfen maximal sechs Mann unterwegs sein. Um in die Areale vorrücken zu können, muss man die feindlichen Camps einnehmen. Genau so sieht nahezu jede Mission aus. Wähle die Starttruppe aus, kämpfe dich zu den Camps durch und erledige jeden Gegner in Sichtweite. Seltene Sammel- und Eskortiermissionen lockern den Verlauf zwar etwas auf, aber auch hier gilt das gleiche Grundsystem, denn nur wer die Camps kontrolliert kontrolliert auch das Areal.
Zwei Missionen, eine Geschichte
Die Missionen folgen dabei zweierlei Handlungssträngen. Zum einen ist da die Geschichte von Avan, der nach seinem Bruder sucht und zum anderen sind da die 25 anderen Schüler, die man im Laufe der Ausbildung kennenlernen muss, oder zumindest sollte. Je häufiger ein Charakter erfolgreich eingesetzt wird, werden Ereignisse getriggert, die wiederum in Zusatzmissionen gipfeln, durch die neue Potentiale der Figuren freigeschaltet werden. Das Erabeiten der neuen Kameraden macht zwar Spaß, ist aber auch nicht spielfüllend. Mit der Zeit kann man zwar die 5 verschiedenen Truppentypen upgraden und auch ständig neue Waffen bauen, aber irgendwann will man einfach nur noch das Spiel beenden. Dafür braucht man dann auch gut gerne 60 und mehr Stunden. Pro Mission benötigt man zwischen 15 Minuten und eine Stunde und wird in den seltensten Fällen so sehr gefordert, dass man mehr als einen Anlauf braucht. Eigentlich schade, denn an der Aufmachung krankt es eigentlich nicht. Die Grafik ist nahe an der Qualität des PS3-Bruders, es gibt viele Anime-Zwischensequenzen und die Schlüsselmissionen für die Handlung oder die Charaktere haben sogar vollständige Sprachausgabe. Allein diese Präsentation schafft es dann auch den Spieler bis zum Schluss bei der Stange zu halten, nur hört man irgendwann auf jede Nebenmission zu spielen.
GenesisAUT sagt:
22. August 2011
Hab mir da letztes jahr mal die Demo von Teil Eins runter geladen und der grafische Stil hat mir sehr imponiert. Das Spielprinzip an sich war auch recht interessant, doch leider kam ich nie dazu das Game zu zocken… Vielleicht wenn ichs zufällig mal irgendwo für nen Zwanni finde ;D
spontanadmin sagt:
22. August 2011
Teil 1 ist auch ein Schmuckstück, was man von der Fortsetzung leider nicht behaupten kann. Es ist nicht schlecht, aber nicht annähernd so gut wie der Vorgänger.
Fragile Dreams - Mein Videospieljahr 2011 | Konsolen, Kino und Konsorten - Spontanbesorger.de sagt:
23. August 2011
[…] Mein Videospieljahr 2011 Kommentare sind ausdrücklich erwünscht! Tweet Nach Valkyria Chronicles II war mir nach etwas leichterer Kost zu Mute. Ein spontaner Blindkauf für 10 Euro hat mir dann […]