Aug 13

Wie wär’s denn mal mit Wahlkampf?


Kommentare sind ausdrücklich erwünscht!

Direktlink zum Podcast „Wie wär’s denn mal mit Wahlkampf?“ (solange er von hr-online zur Verfügung steht.

Das war die Sendung von Der Tag auf HR2 am gestrigen Montag (12.08.2013) und er sprach mir in vielen Fällen aus der Seele. Da sind wir also offiziell in der „heissen Phase“ des Wahlkampfs und erdulden nun für die kommenden 6 Wochen Wahlplakate im 10-Meter-Abstand, Wahlwerbesendungen und ähnliche meinungsbildende Maßnahmen. Was dabei aber jetzt schon auffällt ist neben der akuten Politik- und Wahlverdrossenheit der Bevölkerung, dass auch die Politiker eigentlich keinen Bock auf die Wahl haben. Die CDU lehnt sich zurück und wirbt gelangweilt mit der Kanzlerin, die SPD macht alles, nur nichts Überzeugendes, aber dafür glatt und „irgendwie so wie die CDU“ und die möglichen Koalitionspartner fangen mit dem Rumgezicke an, um sich auch ja von den Schwarzen und Roten etwas abzugrenzen. Alles tut keinem wirklich weh, keiner eckt irgendwie an, alle sind irgendwie gleichgeschaltet. Die SPD macht ohnehin nicht den Eindruck, dass sie jemals davon ausgegangen sind den nächsten Kanzler zu stellen und die CDU macht mit Merkel das, was sie bewiesenermaßen am besten kann: Verwalten. Ich fühle mich mehr und mehr darin bestätigt bei der kommenden Wahl bestenfalls eine Opposition und keine Regierung zu wählen, denn egal wer da am Ende oben steht (als ob das in Frage stünde), die Impulse und Denkanstöße und vielleicht auch ein Hauch der Kontrolle wird von denen aus den kleinen Sitzgruppen außerhalb der Koalition ausgehen. Von denen, die vielleicht noch nicht desillusioniert sind. Von denen, für die aktuelle Themen abseits der Wirtschaft kein Neuland sind. Von denen, die zumindest noch ahnen, wo auch die sozialen Probleme in diesem Land sind, und die nicht nur drüber reden, als hätten sie mal was davon gehört.

Also, meine Stimme könnt ihr haben, ihr „kleinen Parteien“ da draußen, aber überzeugt mich. Ach was, bietet mir einfach was! Interessanter als die 5 etablierten Parteien bekommt ihr das allemal hin! Ich will hinterher sagen können „Ich war wählen! An mir lag’s nicht!“. Und wer nicht wählen geht, hat gefälligst die nächsten 4 Jahre die Klappe zu halten!


6 Kommentare zu “Wie wär’s denn mal mit Wahlkampf?”


  1. Toppi
    sagt:

    Warum auch Regierung und Opposition? Nur damit bei einem Regierungswechsel wieder alles über den Haufen geworfen wird, was die Vorgänger so angerichtet haben. Natürlich ebenfalls mit einer halbherzigen Lösung, die wieder nur darauf wartet gekippt zu werden, von dem Nächsten der da kommen mag. Ist es denn so schwer sich zusammen zu raufen und gleich den richtigen Mittelweg zu finden? Dauert vielleicht länger und man kann es nicht in der Propaganda mit einem einzigen Parteien-Sticker bekleben, aber dafür hat das Volk mehr davon…
    http://de.wikipedia.org/wiki/Bundesrat_(Schweiz)


  2. spontanadmin
    sagt:

    Ach Toppi, das schweizer System ist auch nicht perfekt und grundsätzlich anfällig für Missbrauch. Da muss nur mal der Falsche kommen und sich gegen Traditionen stellen (jaja, würde in der Schweiz nie passieren). Ich halte das System von Regierung und Opposition für extrem wichtig, nur wäre es meiner Meinung nach auch wichtig, wenn sich die Mitglieder des Bundestags mehr (und kritischer) mit den Aufgaben und Anträgen befassen würden, anstatt blind nach Fraktion abzustimmen. Ich kotze jedes Mal, wenn ich da 20 Mann/Frau sitzen sehe, die dann die tollsten Sachen durchwinken, die dann erst wieder in Karlsruhe gekippt werden, weil – oh Wunder – das Beschlossene gegen dt. Recht/Grundrecht verstößt. Leider ist Politik in den meisten Fällen ein Geschäft, bei dem jeder Akteur mindestens mal für zwei Seiten arbeitet: für die Partei und – viel intensiver – für sich selbst.


  3. Genesis
    sagt:

    Ganz ähnlich verhält es sich auch bei uns hier in Österreich. Auch bei uns entbrennt grade die heiße Pahse des Wahlkampfes…

    Das grundsätzliche Problem ist einfach die Tatasche, dass sich im Laufe der Jahre nicht viel ändert. Neue Ideen und ein neuer frischer Zugang zu Themen, die erst in der letzten Dekade oder den letzten Jahren entstanden sind, brauchen die Regierungen unbedingt. Egal ob jetzt in Deutschland oder in Österreich.

    Deshalb werde ich mich wohl vor der Wahl mal mit den Themen der „Underdog“-Parteien beschäftigen. Denn wie du bereits gesagt hast: richtige Denkanstäße kommen wohl nur durch die Opposition zustande…

    PS: Bin jetzt mit meinem Blog wieder aktiv. Vielleicht schaust du ja mal wieder vorbei 😉

    Lg Genesis


  4. leocat
    sagt:

    Dieses Jahr ist es wirklich mehr denn je Pest gegen Cholera. Ich habe jetzt – zum ersten Mal im Leben – fest beschlossen, ungültig zu machen. Das spielt keinem in die Hände und spart noch Steuergeld, denn so schrumpft der Wahlkampfkosten-Zuschuss (hab grad eine Wortfindungsstörung und komme nicht auf den richtigen Ausdruck) für alle Parteien.


  5. leocat
    sagt:

    Wobei ich grad nachgelesen habe, dass das auch nicht mehr stimmt (als ich das in der Schule lernte, war’s wohl noch so)… auch menno… Jetzt ist es egal, ob Nicht- oder Ungültig gewählt wird. Und nu? Irgendeine Kleinstpartei ohne Chance wählen (die Grauen Panther? Och nöööö….)?


  6. spontanadmin
    sagt:

    Ich weiß nicht wie die aktuelle Regel für ungültige Stimmen ist, aber vor ca. 5 Jahren hat mir ein Wahlhelfer erklärt, dass die ungültigen Stimmen ausgezählt werden und die Wahlvergütung anteilig an die Parteien mit 5% und mehr verteilt wird.

    Wirksam enthalten konnte man sich ja noch nie 🙁

Hinterlasse eine Nachricht

Lokalisiert von Hashi. Ein Mitglied der Mediengeneration.