Jul 11

Symphonic Odysseys – A Tribute to Nobuo Uematsu


Kommentare sind ausdrücklich erwünscht!

Vergangenen Samstag hat es einen Musik- und Gamesfreak und zwei weitere Menschen, die den ersten dankenswert tolerieren, in die Kölner Philhatmonie verschlagen. Ein Freak wäre allerdings eine starke Untertreibung, denn das Konzert Symphonic Odysseys – A Tribute To Nobuo Uematsu war sowohl nachmittags als auch abends ausverkauft. Und so sah es da auch aus. Hunderte von Fans mit Covern von Final Fantasy Spielen, Soundtracks und Figuren füllten das Foyer, alle mit der leisen Hoffnung ein Autogramm vom „Meister“ persönlich zu ergattern. Ich bin natürlich wieder mal leer ausgegangen, aber das war nur ein kleiner Wermutstropfen an diesem Tag. Dank der vielen Gleichgesinnten, die vereinzelt sogar in dezenter Kostümierung erschienen, hatte man mehr das Gefühl auf einer Convention, als auf einem „klassischen“ Konzert zu sein.

Nobuo Uematsu 2011 in Köln

Nobuo Uematsu 2011 in Köln

 

Mehr als Final Fantasy

Unter der Leitung von Arnold Roth, der seines Zeichens wohl erfahrenste Dirigent und Arrangeur für Videospielmusik, hat uns das WDR Rundfunkorchester samt Chor fast 2 1/2 Stunden auf eine Reise durch die besten japanischen Rollenspiele genommen, an denen Uematsu mitgewirkt hat. Bei jedem Stück handelte es sich um eine Welturaufführung, da das gesamte Konzert neu arrangiert wurde. Das Resultat war über jeden Zweifel erhaben! Als Einstieg gab es direkt ein Medley von Final Fantasy 1-6, welches von Benyamin Nuss am Klavier „angeführt“ wurde. Spätestens beim Liebesthema aus der Opernszene von FF6 hatte ich schon meine erste Gänsehaut. Es folgten Stücke aus Kings Knight, Chrono Trigger und Final Fantasy Legends, um dann die erste Hälfte mit A Floating Dream aus Final Fantasy 10 abzuschließen.


Die gesamte erste Hälfte der „Symphonic Odysseys“

Pause, die natürlich mit großen Beifall für Uematsu begann, während er den Saal verließ, und mit gleichem Applaus endete, als er wieder hineinkam. Ihm war es nicht unangenehm, auch wenn man ihm ansah, dass er wenigstens einmal gerne einen Raum betreten hätte, ohne dass der Geräuchpegel um 120 dB ansteigt.

Die zweite Hälfte begann unspektakulär mit The Last Story und deckte das akutelle MMO FF14 und das designtechnisch etwas seltsame Spiel Blue Dragon ab. Das große Finale bildete das 20minütiges Medley von Lost Odyssey, das den Fokus leider etwas zu sehr auf die Battlethemes setzte und die gefühlvollen, ruhigen Stücke, die mich beim Spielen mehrfach zum Heulen brachten, weitestgehend außen vorließ. Nichts desto trotz war dies ein würdige Huldigung eines großen Spiels und eines noch größeren Soundtracks.

Nicht ohne Zanarkand

Wie nicht anders zu erwarten waren die Ovationen so gewaltig, dass es natürlich zu zwei Zugaben kommen musste. Jetzt halten wir mal kurz inne und überlegen, welche zwei Spiele und welche Stücke daraus auf einem solchen Konzert nicht fehlen dürfen. Wir spielen jetzt etwas Jeopardymusik ein (ja, sie ist jetzt in deinem Kopf) und… genau! Ohne „To Zanarkand“ aus Final Fantasy 10 und ohne „One Winged Angel“ aus Final Fantasy 7 kann man ein solches Konzert nicht beenden. Auch hier wurden nicht einfach die bekannten Kompositionen abgespult, sondern wunderbar neu interpretiert. „One Winged Angel“ als letzte Zugabe wurde beispielsweise in ein großes „Final Fantasy 7 Battlethemes Medley“ eingebaut. Als dann die peitschenden Streicher einsetzten, konnte sich das Publikums auch nicht mehr zurückhalten und ist in spontanen Jubel ausgebrochen (wie ich auf dem Video sehe, waren wir am Nachmittag allerdings lauter). Wem will man es übel nehmen? Es war einfach zu geil. Und wer es nicht glaubt, kann sich gerne die Aufzeichnung vom Abendkonzert ansehen (es geht bei 2:41 min los):


Battle Themes from Final Fantasy VII

Das Konzert selber war für die Fans natürlich bombastisch, aber ich habe mir versichern lassen, dass selbst die Leute, die nicht zu der spielenden Zunft gehören, ihren Spaß hatten, auch wenn eine begleitende Mutter nur „Grüne Wiesen“ und „Berglandschaften“ vor Augen hatte 😉

Auch für zu Hause

Das WDR Rundfunkorchester hat dies nicht zum ersten Mal gemacht. Es gibt mittlerweile eine CD namens Symphonic Fantasies, auf der zwar nicht die Musik dieses Konzerts, aber doch vieles aus der gleichen Ecke zu hören ist. Absolut empfehlenswert, vor allem weil der Download zur Zeit nur 4,89 Euro kostet! Und wer es lieber ruhiger mag, kann sich die Pianointerpretationen von Benyamiin Nuss besorgen: Benyamin Nuss Plays Uematsu.

 


6 Kommentare zu “Symphonic Odysseys – A Tribute to Nobuo Uematsu”


  1. Jeroen
    sagt:

    WTF?! Wo war ich??! War bestimmt der Hammer..


  2. Jeroen
    sagt:

    Spielen die irgendwann noch mal? Ich muss das unbedingt sehen


  3. Spontanbesorger
    sagt:

    Das WDR Rundfunkorchester macht jedes Jahr mindestens ein Konzert mit Videospielmusik – meistens irgendwann vor der gamescom. Ob das in dieser Form nochmal aufgeführt wird, weiß ich leider auch nicht, aber ich kann mir vorstellen, dass es zumindest als CD veröffentlicht wird. Auf youtube kann man sich das ganze Konzert aber zusammenstückeln 🙂

    Das nächste „Symphonic Fantasies“ ist aber am 5.7. und 6.7.2012 (http://www.wdr.de/radio/orchester/rundfunkorchester/konzerte/details.html?kid=374425&veranstaltung_monat=2012-07)

    Und ja, es war der Hammer!


  4. leocat/Kathrin
    sagt:

    Klingt toll. Konzert könnte ich auch mal wieder haben – das letzte ist schon ein paar Jahre her.

    *pienz* Übrigens heißt es Ovationen (statt Honorationen – selbige sind nämlich Würdenträger) 😉 *muss an Herricht und Preil denken und grinsen*


  5. spontanadmin
    sagt:

    Danke für die Korrektur 🙂 Ich bräuchte öfter mal nen Lektor 😉


  6. Tribute to Nobuo Uematsu auf CD erhältlich! | Spontanbesorger
    sagt:

    […] Nobuo Uematsu höchstpersönlich in Köln, um am Konzert zu seinen Ehren teilzunehmen. Die Symphonic Odysseys, gespielt vom WDR Rundfunkorchester, umfassen Musik von Final Fantasy 1-10, Blue Dragon, Lost […]

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